Blog St. Vincenz

Monatsimpuls August

Von Sr. Katharina M. Mock, Generaloberin der Vincentinerinnen

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist Urlaubszeit. Für viele Menschen ist es die schönste Zeit im Jahr. Viele Menschen bereisen in dieser Zeit die Welt, andere entspannen im Garten oder auf dem Balkon. Das Wichtigste am Urlaub ist aber der Abstand vom sonstigen Alltag, einfach mal durchatmen können und herauskommen aus der Tretmühle des Gewohnten.

Die Bedeutung vom Wort Urlaub, wie wir sie heute kennen, hat eine lange Entwicklungsgeschichte.
Im Mittelalter, zur Zeit Karls des Großen, wurde das Wort „urloup“ geprägt und als Begriff dafür verwendet, dass ein Ritter vom König oder von seinem Lehnsherrn die Erlaubnis erhielt, sich von seinem Territorium entfernen zu dürfen, auf Reisen zu gehen oder an Kriegszügen teilnehmen zu können.

Urlaubszeit, wie wir sie heute kennen, gab es nicht. Damit Menschen sich von ihrer vielen Arbeit erholen konnten, gab es im Laufe des Jahreskreises viele kirchliche Feiertage an denen nicht gearbeitet werden durfte.
Nur wenige dieser Feiertage sind auch in unserer Zeit als arbeitsfreie Tage erhalten geblieben.
Die Hochfeste Ostern, Pfingsten, Weihnachten gehören dazu und in manchen Gegenden das Fest der heiligen drei Könige, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und Allerheiligen.

Schon in der Heiligen Schrift wird darauf hingewiesen, dass der Mensch arbeitsfreie Zeit braucht.
Im Buch Exodus heißt es: „8 Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
9 Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. 10 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.“ (Ex 20,8 – 11“)

Nach der Heiligen Schrift ist die arbeitsfreie Zeit, der Sabbat, eine Zeit, die von Gott gesegnet ist.
So ist auch jeder Urlaub eine gesegnete Zeit und eine Chance dafür, sich selbst näher zu kommen und damit Gott unserem Schöpfer. Als Urlaubsziele werden häufig Orte gewählt, an denen man in besonderer Weise, die Schönheit der Schöpfung bewundern kann, sei es beim Wandern in den Bergen oder beim bewussten Wahrnehmen von Meeresrauschen.
Das Innehalten und zur Ruhe kommen bietet die Chance, sich selber wieder neu wahrzunehmen und auch dafür dem Schöpfer allen Lebens, Gott, nahe zu kommen, in der Natur, in der Begegnung mit anderen Menschen, beim Besuch einer Kirche, beim Seele baumeln lassen in der Sonne…

Ich wünsche Ihnen allen, dass Ihnen in den arbeitsfreien Zeiten, Momente geschenkt werden, in denen Sie Gott und sich selber ganz nah sind und aus denen Sie mehr als nur körperliche Kraft schöpfen können, für neue berufliche und persönliche Herausforderungen.

Ihre Schwester M. Katharina

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