Monatsimpuls Mai
Von Schwester Katharina, Generaloberin der Vincentinerinnen

Liebe Leserinnern und Leser,
wenn diese Zeilen Sie erreichen dann befinden wir uns mitten in der österlichen Festzeit. Ostern ist nicht nur das wichtigste Fest unseres Glaubens, sondern es wird auch am längsten gefeiert. Genau fünfzig Tage lang, bis zum Pfingstfest, das auf Lateinisch „pentecoste“ heißt und so viel bedeutet, wie der Fünfzigste.
Die Osterzeit 2022 ist überschatten von einem barbarischen und völlig irrationalen Krieg. Viele Menschen fühlen sich angesichts der grausamen Bilder von Verbrechen und Folter ohnmächtig und wütend.
Die äußeren Gegebenheiten passen nicht zu dem, was wir an Ostern feiern.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat vor kurzem folgendes gesagt: “Alle Völker, die wie wir an den Sieg des Lebens über den Tod glauben, müssen mit uns kämpfen.“
An Ostern feiern wir den Sieg des Lebens über den Tod. Jesus Christus hat mit seinem Tod am Kreuz die Grenze des Todes überschritten und in seiner Auferstehung den Tod und alle Kräfte, die das Leben und Gottes gute Schöpfung zerstören wollen, besiegt.
Die Feier von Tod und Auferstehung Jesu lädt uns ein, selbst zu österlichen Menschen zu werden, die Ihre Kräfte einsetzen für die Verwirklichung von Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und den Schutz allen Lebens.
In Ihrem Dienst als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer St. Vincenz-Kliniken arbeiten Sie an diesen Zielen mit. Dafür sage ich Ihnen, auch im Namen der Krankenhausleitung, herzlichen Dank.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien österliche Freude, die Gnade und den Segen unseres auferstandenen Herrn und dass Sie trotz der derzeitigen Situation, voll Freude einstimmen können in das österliche Halleluja. Meinem Wunsch an Sie möchte ich einen Text des verstorbenen Aachener Bischofs Klaus Hemmerle anfügen.
„Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Tod bis zum Leben sehen,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Heilung.
Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
im ICH bis zum DU
zu sehen vermögen.
Und dazu wünsche ich uns
alle österliche Kraft und Frieden,
Licht, Hoffnung und Glauben,
dass das Leben stärker ist als der Tod.“
Ihre
Schwester M. Katharina
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