Mein persönlicher Weg in ein leichteres Leben
Nadine hat ihren Kilos den Kampf angesagt - und hat es geschafft! Hier erzählt sie uns von ihrem Leben und ihren Erfahrungen mit dem St. Vincenz-Adipositaszentrum. Sie hat bereits 55 Kilogramm an Körpergewicht verloren.

Früher war ich Leistungssportlerin und habe leidenschaftlich gerne Sport gemacht. Damals habe ich noch 75 Kilogramm gewogen. Mit 18 Jahren bin ich dann überraschend schwanger geworden. Wenig Bewegung und Süßigkeiten führten dann dazu, dass ich knapp 30 Kilogramm zunahm. Auch nach der Geburt konnte ich Schokolade & Co. nicht widerstehen. So habe ich meine Kilos bis zur zweiten Schwangerschaft drei Jahre später behalten. Auch während dieser Schwangerschaft habe ich wieder 25 Kilogramm zugelegt.
Ich habe mir über viele Jahre jedes Mal aufs Neue vorgenommen, endlich abzunehmen. Ich habe mich im Fitnessstudio angemeldet, Diäten gemacht und sogar an einer Mutter-Kind-Kur mit dem Fokus auf einen Gewichtsverlust teilgenommen, doch immer wieder traf mich der Jojo-Effekt. Irgendwann nahm mein Übergewicht zusätzlich Einfluss auf meine Gesundheit. Zunächst waren es nur Blutdrucktabletten in einer geringen Dosis, doch mit der Zeit musste mein Arzt die Dosierung immer weiter erhöhen. Zusätzlich wurden mir dann auch noch Entwässerungstabletten verschreiben.
Auch das Familienleben wurde durch mein Übergewicht belastet. Bei Ausflügen oder Spaziergängen mit meinem Mann und den Kindern konnte ich nicht mehr mithalten. Es war mir peinlich, wie anstrengend ein einfacher Spaziergang für mich war. Die ganze Situation frustrierte mich und ich war unzufrieden mit mir und meinem Gewicht. Um mich besser zu fühlen, aß ich jedoch noch mehr. Wenn etwas schlecht lief oder ich sauer war, brauchte ich etwas Süßes. Als Belohnung nach einem harten Tag gab es natürlich noch ein Eis, das geht ja schließlich immer. Ich war gefangen in einem nie enden wollenden Teufelskreis. Je mehr ich wog, desto unzufriedener wurde ich. Als Ausgleich diente mir das Essen, was mein Gewicht jedoch immer weiter steigen ließ.
Im Mai 2020 bin ich dann auf einen digitalen Infoabend im St. Vincenz Krankenhaus zum Thema Adipositas aufmerksam geworden. Ich war interessiert, doch letztendlich habe ich mich nicht beim Team des Adipositas-Zentrums gemeldet. Ich war überzeugt, ich schaffe das Abnehmen auch alleine. Und so zog die Zeit ins Land und ich schaffte es wieder nicht Gewicht zu verlieren.
Der Groschen fiel letztendlich nach einem ernsten Gespräch mit meinem Mann. Er gestand mir, dass er wegen meines Gewichtes um meine Gesundheit besorgt sei. Er hätte jeden Morgen Angst, dass ich nicht mehr aufwachen würde. Erst da setzte bei mir die wirkliche Überzeugung ein, endlich abnehmen zu wollen, für mich und meine Familie. Mit dieser neu gewonnenen Motivation meldete ich mich schließlich doch noch beim Team des St. Vincenz Adipositas-Zentrums. Ich startete mit dem dreimonatigen Multimodalen-Konzept-Kurs (MMK), zu dessen Beginn ich einen Anamnesebogen ausfüllen musste. Teil des Bogens war natürlich auch mein aktuelles Gewicht. Der Gang zur Waage fiel mir schwer und das Ergebnis war der Horror für mich. Mittlerweile war ich bei einem Gewicht von 148,6 Kilogramm angelangt. Das entsprach einem BMI von 54. Ab einem BMI von mehr als 50 zählt man zur Risikogruppe, erklärte mir das Team des Adipositas-Zentrums und ich war geschockt.
Jetzt war meine Motivation noch höher. Während des MMKs stellte ich meine Ernährung um und begann das Fahrradfahren. Zusätzlich hatte ich ein Beratungsgespräch mit Frau Dr. Pape-Köhler. In diesem beschlossen wir, dass, neben dem Sport und der Ernährungsumstellung, eine Magenverkleinerung das Beste für mich wäre. Die OP zur Magenverkleinerung fand schließlich, nach einer zweiwöchigen Eiweißphase und mit einem Gewicht von 139,6 Kilogramm, im Februar 2021 statt. Nach der gut verlaufenen OP war ich zwar zunächst etwas schlapp, aber ich erholte mich schnell und konnte nach kurzer Zeit wieder essen, trinken und spazieren gehen.
Heute ist die OP ein Jahr her und ich bin sehr glücklich! Mittlerweile brauche ich weder Blutdrucktabletten noch Entwässerungstabletten. Ich habe so viel Lebensfreude und –energie zurückgewonnen. Ich bereue den Schritt am MMK teilgenommen und die OP gemacht zu haben auf keinen Fall. Heute weiß ich, dass ich es viel eher hätte tun sollen. Ich habe bis heute rund 55 Kilogramm abgenommen! Auch Sport ist wieder Teil meines Lebens. Ich gehe stundenlang mit unserem Hund spazieren und habe bereits an einem 5 Kilometer Lauf teilgenommen. Das wäre früher unvorstellbar gewesen!
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