Louis ist jetzt „großer Bruder“ – Tagebuch über die ersten Monate im Leben des kleinen Vincent
Kati, Mutter von Louis, hat einen zweiten Sohn in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise geboren. Hier lässt sie uns teilhaben an ihrem Leben mit zwei Söhnen.

Das beliebte Tagebuch (Louis Tagebuch Reloaded) wird fortgeführt. Denn es gibt Neuigkeiten: Louis hat einen kleinen Bruder bekommen! Kati berichtet uns nun über den kleinen Vincent, der Anfang November das Licht der Welt erblickte.
Ein Jahr!
Hallo ihr Lieben,
an Kindern sieht man, wie die Zeit vergeht... - wie wahr! Denn heute feiert Vincent seinen ersten Geburtstag. Wo ist nur das letzte Jahr geblieben?
Vincent hat seinen ersten Geburtstag strategisch geschickt begonnen und bis 7.45 Uhr ausgeschlafen. Schließlich aufgestanden und geburtstagsfein gemacht, wurde er mit einem Ständchen von den ersten Gästen empfangen. Voller Begeisterung hat er sich auf die vielen Luftballons gestürzt, bevor Louis ihn für die ersten Geschenke begeistern konnte. Die wurden dann aber gleich eifrig ausgepackt und ausprobiert: Das Glockenspiel wurde ebenso getestet, wie das erste Puky, auf dem sich unser Geburtstagskind sofort intuitiv erfolgreich fortbewegt hat. Bevor heute Nachmittag eine größere Gästeschar kommt, wollen wir den Vormittag – ausnahmsweise kita-frei – nun etwas ruhiger gestalten. Aber nicht nur der heutige Geburtstag, insgesamt liegt ein aufregender Monat hinter Vincent.
Die Eingewöhnung im Kindergarten hat der Kita-Youngster mit Bravour gemeistert. Schon in der ersten Woche blieb er nach und nach bis zu drei Stunden alleine dort und hat freitags bereits am Mittagessen teilgenommen. In der zweiten Woche stand dann das vermeintlich größte Risiko, der Mittagsschlaf, auf dem „Trainingsplan“. Kein Problem!Vincent war eines der ersten Kinder, das – vollkommen erschöpft von einem aufregenden Vormittag – einschlief. Inzwischen ist er ein routinierter Kita-Gänger: Morgens krabbelt er vergnügt und ganz selbständig in seine Gruppe, meist zielsicher zum Frühstückstisch. Ein guter Esser ist er nämlich auch im Kindergarten. Und wie es sich für einen großen Jungen gehört, hat er letztens seinen ersten Schokokeks vernascht – beim Laterne basteln mit Mama im Kindergarten. Was für ein Hochgenuss. Doch egal wie wohl er sich im Kindergarten fühlt, wenn die Mama zum Abholen kommt, krabbelt er mir in rasantem Tempo freudestrahlend entgegen. Da lacht das Mutterherz!
Doch nicht nur in Sachen Kita läuft es gut. Inzwischen hat Vincent tatsächlich gelernt, abends alleine einzuschlafen. Auch nachts schafft er es immer häufiger, sich alleine zu beruhigen und wieder in den Schlaf zu finden. Dennoch bleibt die Qualität unserer Nächte ein Lottospiel mit ca. ein bis vier Störungen. Schon seit Wochen ist Vincent mal stärker mal etwas weniger schlimm erkältet. Außerdem quält er sich seit einer gefühlten Ewigkeit mit den ersten beiden Backenzähnen. Wer ihm in den Mund schaut, bekommt sofort Mitleid. Unterm Zahnfleisch schillert es in allen Blau- und Rottönen. Doch diese ollen Zähne wollen einfach nicht durchbrechen. Das Zahnen ist für Vincent offensichtlich eine Mammutaufgabe. Insofern haben wir uns mit dem Gedanken abgefunden, dass unsere Nächte voraussichtlich erst dann dauerhaft gut werden, wenn Vincents Gebiss vollständig ist.
Was hat sich in den letzten vier Wochen sonst getan? Seit Vincent im Kindergarten ist, geht es auch „sprachlich“ voran: Aufgeregte „da da da“s mit richtungsweisend ausgestrecktem Fingerchen gehören jetzt zu seinem Wortschatz. Auch hatten wir schon ein paar Mal das Gefühl, dass Vincent versucht, Worte nachzusprechen oder Geräusche nachzuahmen. Ganz Junge z.B. ein brrrrmmmmm beim Auto spielen. Außerdem macht er nun ganz zauberhaft „winke winke“ und wedelt mit seinem kleinen Patschehändchen durch die Luft. Seine größte Leidenschaft ist es im Moment jedoch, Dinge ein- und auszuräumen. In Sachen Motorik ist er inzwischen ein rasanter Kletterer und Treppensteiger. Kaum passt man einen Moment nicht auf, sitzt er schon mitten in der Spielzeugkiste und wirft mit Duplos um sich. Außerdem jauchzt er vor Vergnügen, wenn er mit seinem großen Bruder auf allen Vieren „Fangen“ spielt. Doch bis jetzt bewegt sich Vincent noch krabbelnd vorwärts. Zwar übt es das Laufen eifrig und schiebt seinen Laufwagen immer souveräner vor sich her, die Welt alleine auf zwei Beinen zu erobern reizt ihn jedoch noch nicht. Wir sind gespannt, wann er seine ersten richtigen Schritte wagt.
In diesem Rahmen werden wir jedoch nicht mehr davon berichten. Vincent erstes Lebensjahr ist rum und damit endet dieser Newsletter. Wir hoffen, wir konnten Euch mit diesem monatlichen Service eine kleine Freude bereiten. Für mich beginnt am Mittwoch wieder der Ernst des Lebens und ich kehre zurück in den Job. Für uns beginnt damit ein ganz neuer Alltag zu viert. Mal sehen, wie wir den meistern werden.
11 Monate – Charmanter Dickkopf mit ersten Allüren
Liebe Blog-Leser,
wieder ist ein Monat rum und Vincent ist heute unfassbare 11 Monate alt.
Schon jetzt lässt sich erahnen, dass Vincent einen starken Willen hat. Deutlichst lässt er uns wissen, was er möchte und vor allem nicht möchte. Sprache braucht er dazu nicht. Er kommuniziert höchst eindeutig auch ohne Worte. Insbesondere beim Essen. Längst gibt er sich nicht mehr mit dem zufrieden, was wir uns für ihn ausdenken. Er möchte das, was alle anderen essen. Besonders gerne Pizza, Pommes und Bratwurst. Allerdings entwickelt er auch erste Ess-Allüren. Birne, Apfel, Avocado, Mamas liebevoll gebackene Baby-Brötchen, nein danke! Alles Dinge, die er schon gegessen hat, möchte ich betonen. Mit einer flotten Wischbewegung fegt er alles vom Tisch, was ihm nicht beliebt. Überhaupt scheint er ein kleiner „Wilder“ zu sein. Je doller die Schaukel schwingt, je wilder die Buggy-Fahrt, je schneller die Rutsche und je mehr das Schaukelpferd schaukelt, umso vergnügter jauchzt Vincent. Auch das Beifahrersein im Trampel-Traktor hat er inzwischen für sich entdeckt. So wie Louis in diesem Alter von Nachbarsohn Felix durch die Gegend kutschiert wurde, so sitzt nun Vincent bei Louis im Hänger. History repeating.
Trotz aller Dickköpfigkeit ist Vincent ein kleiner Mr. Charming und strahlt seine Mitmenschen bedingungslos an. Damit wird er ab Montag ganz sicher auch seine Erzieherinnen um den kleinen Finger wickeln. Denn dann beginnt für ihn die Eingewöhnung im Kindergarten. Von vielen Kurzbesuchen ist er mit seiner Gruppe schon bestens vertraut. Wenn ich Louis morgens bei den „Löwis“ absetze, kommt es durchaus vor, dass sich Vincent krabbelnd auf den Weg in seine Gruppe begibt. Geduldig wartet er an der Tür, bis man ihm auf macht. Dann krabbelt er flux durch bis ins „Bohnenbad“, seiner derzeitigen Lieblingsbeschäftigung. Wir sind zuversichtlich, dass er ein ebenso begeistertes Kita-Kind werden wird, wie sein großer Bruder.
Ansonsten beobachten wir neugierig Vincent Entwicklung in Sachen Fortbewegung, denn er beginnt bereits fleißig mit Vorübungen für das Laufen. Seitlich entlang Couch und Badewanne „gehen“ und mit seinem Lauflernwagen ist er auch bereits ziemlich souverän unterwegs. Gelegentlich steht er für einen kurzen Moment „aus Versehen“ manchmal sogar schon frei. Ob wir in der nächsten Mail wohl schon erste Lauferfolge verkünden können?! Wir sind gespannt.
Aber auch „sprachlich“ geht es voran. Vincent ist ein richtiges Plaudertäschchen. „Mama“ ist inzwischen eindeutig zu erkennen und auch ein langgezogenes „Neeeiiiiin“ gehört schon zu seinem Sprachschatz. Ansonsten reichlich Silben und ganze Romane, die jedoch noch in Babysprache vorgetragen werden. Begleitet von einer eindrucksvollen Mimik. Iiiich? Nein Mama, das Chaos habe ich nicht verursacht. Kulleraugen aufreißen, Unschuldsmine – is klar!
Leidig bleibt übrigens das Thema Schlafen. Unsere „paradiesischen Zustände“ haben genau zwei Wochen gehalten. Inzwischen wird Vincent wieder mindestens dreimal pro Nacht wach und verlangt nach seiner Flasche und ein paar Streicheleinheiten. Meine Analyse: 50% Veranlagung, 50% schlechte Erziehung. Das Kind kann nicht alleine (wieder) in den Schlaf finden. Da haben wir echt was verbockt. Und das beim zweiten Kind. Wie konnte das nur passieren? Mal sehen, wie das noch weitergeht. Derzeit schieben wir Schichtdienst, damit wir wenigstens abwechselnd mal wieder durchschlafen können. Wir werden berichten, wie es mit diesem Thema weitergeht.
10 Monate - Krabbeln, Hochziehen, Klettern
Hallo liebe Blog-Leser,
in den letzten vier Wochen hat unser Youngster eine rasante Entwicklung in Sachen Mobilität hingelegt. Das „richtige“ Krabbeln ist inzwischen ein Selbstläufer. Insofern überrascht es auch nicht, dass Vincent beim Besuch der Großeltern ohne zu zögern die drei Treppenstufen vom Wohnzimmer zum Eßzimmer in Angriff genommen hat. Beim ersten Versuch erfolgreich, möchte ich hinzufügen. Auch sitzt er inzwischen vollkommen stabil, was uns gemeinsame Fahrradfahrten ermöglicht. Und so radeln Vincent, Louis und ich morgens wann immer möglich mit dem Drahtesel zur Kita. Ein echter Luxus! Mehr noch, der kleine Sportler zieht sich inzwischen an sämtlichen zur Verfügung stehenden „Hilfsmittel“ wie Möbel, Beine oder Gitterstäbe in den Stand hoch, um auf wackeligen Beinen stolz aufrecht zu stehen. Das alles innerhalb kürzester Zeit.
Mit so einem mobilen Bruder hat Louis nun doch manchmal seine liebe Müh'. Denn natürlich liebt es Vincent, das Zimmer seines großen Bruders zu stürmen und dort seine Zeit zu verbringen. Häufig sehr zum Ärger des Rauminhabers, dem z.B. ungestörtes Playmobil spielen dann nicht möglich ist. Auf der anderen Seite ist Vincent nicht mehr ganz so begeistert über Louis Liebesbekundungen und das ständige gedrückt und „umarmt“ - vielleicht auch eher festgehalten und umher gezerrt – werden. Wir sind also im Zeitalter der Geschwisterkonflikte angekommen. Wir haben keinen Zweifel, dass da noch einige Highlights auf uns warten. Denn Vincent scheint - ebenso wie sein großer Bruder - einen starken Willen zu haben. Auch ohne Sprache macht er mehr als deutlich, wenn er etwas Bestimmtes haben möchte und krakeelt so lange, bis er das begehrte Objekt hat. Besonders häufig tritt dies beim Essen auf. Der junge Mann schätzt es nämlich gar nicht, wenn er abends Brei essen soll, wenn auf den anderen Tellern etwas ganz anderes liegt. Her mit den Bratkartoffeln, Nudeln, Tomaten und Co. Vincent schiebt seinen Breilöffel vehement beiseite und verlangt eindeutig nach „richtigem“ Essen. Insofern war es auch an der Zeit für ordentliches Frühstück statt Mutterbrust zu Tagesbeginn. Hier liegt seine Vorliebe eindeutig bei jeder Art von Obst. Mit höchster Konzentration pickt er auch das kleinste Stück Heidelbeere vom Teller. Was ansonsten sein Frühstücksfavorit wird, haben wir allerdings noch nicht 100%ig raus. Fakt ist jedoch, dass wir um große Essensmatschereien nun nicht mehr herumkommen.
Doch Vincent weiß uns auch nach der größten Sauerei mit einem Lächeln zu besänftigen. Denn der kleine Charmeur ist nicht nur ein großer Schmuser und kann zauberhaft über das ganze Gesicht strahlen, regelmäßig drückt er mir schlabberige Küsschen auf die Wange oder – wenn ich es nicht verhindern kann – sogar auf den Mund. Außerdem liebt er es, seinen Mund fest auf die Haut am Nacken oder Schulter zu drücken und so lange zu pusten, bis es „Pupsgeräusche“ gibt.
Beim Besuch der Großeltern wurde das Strahlen allerdings kurzzeitig von einem heftigen Fieberinfekt ausgeschaltet. Drei-Tage-Fieber, wie sich hinterher herausstellen sollte. Die erste Kinderkrankheit ist somit überstanden. So ganz der Alte ist Vincent seitdem allerdings noch nicht wieder. Ob seine schwankenden Stimmungen noch Überrest des Infekts oder eine neue Phase in der Entwicklung sind, können wir noch nicht abschätzen. Fakt ist, dass Vincent seit wenigen Tagen völlig Mama-fixiert ist, was wir in der Form überhaupt nicht kennen. Bittere Tränen, wenn ich ihn absetze oder gar den Raum verlasse. Mit Blick auf die nahende Kita-Eingewöhnung gefällt uns dieser Trend so gar nicht. Ob es nur ein kurzes Strohfeuer oder eine längere Phase sein wird? Wir werden berichten.
9 Monate - Neue Perspektiven
Liebe Blog-Leser,
auch wenn wir den Eindruck haben, dass Vincent das heiße Wetter ganz schön zusetzt, hat es ihn scheinbar doch auch beflügelt. In den letzten Wochen ist so viel passiert, dass unsere letzte Mail für uns viel länger her scheint, als nur vier Wochen... Wo fangen wir da nur an? Mit dem Rausschmiss!
Unmittelbar nach der letzten Mail ist Vincent „rausgeflogen“ - und zwar aus dem Elternschlafzimmer. Seine nächtlichen Eskapaden wurden uns einfach zu viel. Zeit, den Jung' nachts an sein eigenes Bett zu gewöhnen und von der mütterlichen Brust zu entwöhnen. Ein ganz schön hartes Unterfangen, das dazu geführt hat, dass wir zwei Wochen abwechselnd bei Vincent auf einer Matratze auf dem Boden geschlafen haben. Aber nach zehn harten Nächten war es endlich geschafft: Pünktlich zum Urlaub schlief Vincent endlich besser, wurde nicht mehr ganz so oft wach und lässt sich nun auch mit Flasche und Schnuller beruhigen. Die letzten Nächte hat er sogar nahezu durchgeschlafen. Wir sind im Paradies angekommen! Die Sorge, dass die fremde Umgebung in den Ferien den zarten Erfolg gleich zunichte machen würde, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Überhaupt scheint Vincent den Urlaub am Meer sehr genossen zu haben. Das erste Spielen im Sand hat ihn völlig fasziniert und vor allem hat er seinen Ruf als Wasserratte bestätigt. Noch vor seinem großen Bruder, dem die Ostsee auch mit 24°C noch zu kalt war, hat sich Vincent mutig in die Fluten gestürzt. Begeistert hat er mit Mama und Papa im Meer geplantscht und vor Freude laut gejauchzt. Auch Nachbars Pool und das örtliche Freibad schätzt Vincent bei den aktuellen Temperaturen sehr und zappelt vor Aufregung, sobald er sich dem kühlen Nass nur nähert. Zu schön!
Das Training im Wasser scheint Vincent motorisch ordentlich gepusht zu haben. Schon seit einigen Wochen robbt er in beeindruckender Geschwindigkeit im „Soldaten-Stil“ durch die Gegend. Erste Versuche „ordentlich“, d.h. auf den Händen aufgestützt, zu krabbeln gab es in den letzten Tagen auch. Allerdings hat sich dies noch nicht durchgesetzt. Dafür kommt Vincent seit wenigen Tagen selbständig ins Sitzen. Eine völlig neue Perspektive im Leben. Nachbars Garten, der den großen Bruder schon das Laufen gelehrt hat, hat nun den kleinen zu den ersten Krabbelansätzen und zum Sitzen verleitet. Magischer Boden. Aufgrund der neuen Beweglichkeit und seinem Entdeckergeist wird der kleine Abenteurer nun immer öfter beim Wickeln „fixiert“. Auch befindet er sich zuhause nun „hinter Gittern“. Um einen drohenden Absturz in den Keller zu verhindern, haben wir an unserer Wohnungseingangstür jetzt ein Treppenschutz-/Türgitter.
Der große Bruder schlägt sich mit der mobilen kleinen Robbe bislang tapfer. Aufmerksam räumt er Kleinteile weg und lässt den kleinen Störenfried meist mit in sein Zimmer, „liest“ ihm sogar „vor“ und schafft es wie kein Zweiter, ihn durch allerlei Blödsinn zum Lachen zu bringen. Und auch das Trösten beherrscht Louis perfekt und singt beruhigende Lieder, wenn Vincent weint.
Vincent wiegt inzwischen übrigens fast 10 kg! Der kleine Mops isst alles, was man ihm anbietet oder sich in seiner Reichweite befindet. Neulich hat er sich beim Picknicken ungeniert ein Bockwürstchen geschnappt und herzhaft abgebissen. Nur Sprudelwasser trifft noch nicht so ganz seinen Geschmack und lässt ihn grimassenhaft das Gesicht verziehen.
Bleibt für heute eine letzte spannende Frage: Werden Vincents wunderschöne blaue Augen doch noch ihre Farbe wechseln? Den Eindruck haben wir im Moment. Für uns schimmert immer mehr grün durch. Wir werden berichten!
8 Monate – Sommerfreud und Sommerleid
Genießt ihr das schöne Sommerwetter? Wir auf jeden Fall und auch Vincent sammelt neugierig seine ersten Sommererfahrungen: begeistert mit dem Brudi im Plantschbecken plantschen, in seiner neuen Schaukel unterm Carport „abhängen“ und ganz viel auf der Picknickdecke draußen liegen. Wobei das Wort „liegen“ es nicht mehr so ganz trifft. Denn inzwischen robbt Vincent souverän durch die Gegend und bleibt selten wirklich auf den Decke. Allerdings ist ihm das Gefühl von Gras auf der Haut noch nicht so ganz sympathisch. Einerseits untersucht er es neugierig, andererseits hebt er alle Viere vom Boden hoch und macht einen Flieger oder Liegestützen, wenn ihn das Gras zu sehr an den Beinchen kitzelt. Und dann ist da ja noch die Sache mit den Bienen. Mit denen hat Vincent nämlich leider schon erste Bekanntschaft gemacht. Bei einem Ausflug in den Gartenschaupark muss sich eine im Gras versteckt haben, obwohl weit und breit keine zu sehen waren. Denn plötzlich hat Vincent zu unserer Überraschung bitterlich geweint. Schließlich haben wir die Einstichstelle inklusive Stachel an seinem Knie entdeckt. Tagsüber hat sich der Unglücksrabe tapfer geschlagen, doch abends ging es ihm richtig schlecht. Rot angeschwollenes und extrem schmerzempfindliches Beinchen, ein bitterlich weinendes Baby. Bis das Ibu-Zäpfchen endlich wirkte, war nix mehr los mit dem kleinen Pechvogel. Zum Glück war bis auf einen blauen Fleck an der Einstichstelle am nächsten Tag alles vergessen.
Ansonsten ist ganz im Abenteuer-Modus. Zufrieden im Kinderwagen liegen ist vorbei. Das Kind will die Welt sehen. Auch gibt es reichlich neue Lieblingsspielsachen. Dazu gehören neben Kabeln jeglicher Art zum Glück auch die tolle Kugelbahn oder ein Rennauto, das von selber losfährt, wenn laute Geräusche ertönen. Überhaupt experimentiert Vincent leidenschaftlich mit Geräuschen und macht ordentlich Radau, indem er mit Spielzeug auf den Boden klopft oder es wild durch die Luft schwingt. Und auch „sprachlich“ bleibt es interessant. Neben Ba-pa(-ba-pa) und Ma-ma(-ma) hat sich nun auch ein „nein-nein-nein“ in seinen Sprachschatz eingeschlichen. Spannend zu beobachten ist, dass er bereits auf bestimmte Worte reagiert. Sicher auf seinen Namen und zum Beispiel auch auf vertraute Vokabeln wie „trinken“.
Aus seiner Flasche trinkt Vincent inzwischen übrigens schon selber. Vermutlich möchte er bald auch den Löffel alleine halten. Dann ist's mit der Sauberkeit am Tisch vorbei. Denn zum Glück ist Vincent bislang ein „ordentlicher“ Brei-Esser in jeder Hinsicht. Nur spuckt er nach wie vor recht häufig. Das hat auch das Einführen der Beikost nicht geändert und leider riecht gekötzelter Brei nicht besonders appetitlich. Wir hoffen, dass das entwicklungsbedingt bald von alleine besser wird. Denn so ganz haben wir noch nicht durchschaut, was der Auslöser für die tagesformabhängige Spuckerei ist. Zu saures Obst? Das warme Wetter? Oder mal wieder das leidige Thema Zähne kriegen? Davon hat Vincent inzwischen acht an der Zahl und laut Kinderärztin geht es nahtlos mit den Eckzähnen weiter. Das Thema Durchschlafen haben wir bis auf weiteres also abgehakt.
Wie schnell Vincent trotz nächtlichem Neugeborenen-Verhalten groß wird, hat uns jetzt wieder ein erster Termin in der Kita vor Augen geführt. Letzte Woche hatte Vincent bereits seinen Kennenlern-Nachmittag, bei dem er zu Louis Begeisterung seine zukünftige Gruppe besuchen und dort einige Stunden verbringen durfte. Vincent hat sich interessiert umgeschaut und war ganz zufrieden. Selbst, wenn ich mich einige Meter von ihm entfernt habe oder für einen Moment ganz aus seinem Blickwinkel verschwunden bin. Einzig die intensive Betreuung von drei Spielkameradinnen gleichzeitig war ihm dann doch ein wenig zu viel. Da hat er sich kurz beschwert. Bis es ernst wird haben wir zum Glück noch ein paar Wochen. Anfang Oktober beginnt die Eingewöhnung.
Bis dahin genießen wir noch einen hoffentlich unbeschwerten Sommer und wünschen Euch/Ihnen das gleiche!
7. Monat: Vincent rock(er)t!
8,7 kg, 71cm Körperlänge und 49 cm Kopfumfang sind die beeindruckenden Maße, die Vincent vor einer Woche bei der U5 an den Tag gelegt hat. Der kleine Mann steht definitiv „gut im Futter“, wie Opa es formulieren würde. ;-) Und tatsächlich präsentiert sich Vincent weiterhin als guter Esser. Der Mittagsbrei ist längst etabliert und unser kleines Fressmaschinchen verschlingt zu unserer Freude alles, was man ihm anbietet. Auch der Abendbrei läuft schon wie geschmiert und wird in der Regel bis auf den letzten Löffel verputzt.
Die Energie braucht der kleiner Sportler auch. Denn inzwischen macht er lupenreine Liegestützen, geht in den Vierfüßlerstand und rockert dabei immer souveräner vor und zurück. In Bauchlage kreiselt er um die eigene Achse und schiebt sich rückwärts meterweit durch die Gegend. Dabei parkt er dann auch schon mal unter dem Badezimmerschrank ein. Nur das Ausparken wird dann schwierig, denn den Vorwärtsgang hat Vincent noch nicht gefunden. Das frustriert ihn manchmal mächtig. So schimpft er z.B. lautstark, wenn der heiß begehrte Becherturm einfach nicht zu erreichen ist, obwohl ihn nur wenige Zentimeter davon trennen. Türme umstoßen gehört im Moment übrigens zu Vincent Lieblingsbeschäftigungen, ebenso wie das „Kuckuk“-Spielen und auf dem Arm auf und ab hopsen. Abgesehen von diesen kleinen Frustrationsmomenten ist Vincent jedoch ein kleiner Sonnenschein und großer Flirter. Wer ihn freundlich anlächelt, wird mit einem Strahlen belohnt – besonders blonde Damen. Da scheint er eine Vorliebe zu haben.
Darüber hinaus ist Vincent ein richtiges Plappermäulchen und bringt ein zuckersüßes „hi there“ - so interpretieren wir es einfach mal – zustande. Außerdem übt er fleißig Silben wie bä-bä-bä-bä und ba-pa. An Ma-ma und Lou-is arbeiten wir noch. ;-)
Natürlich beinhaltet unsere 7-Monats-Mail auch ein Update zum aktuellen Zahnstatus: Die vier Schneidezähne oben sind endlich durch! Gefühlt innerhalb von zehn Tagen, weshalb ich zum Thema „Nachtschlaf“ wohl nichts weiter sagen muss. Eine Pause scheint noch nicht in Sicht, es geht nahtlos weiter: Auch die äußeren Schneidezähnen unten wollen ans Tageslicht.
Neben diesen Infos zur kindlichen Entwicklung waren die letzten Wochen für unsere Familie zauberhaft erlebnisreich: Am 10. Mai wurde Vincent im Rahmen eines wunderschönen Hofgottesdienstes an Christi Himmelfahrt unter freiem Himmel getauft. In Papas Taufkleidchen war Vincent ein Vorzeigetäufling, hat im Gottesdienst erst eine Runde geschlafen und war bei dem großen Ereignis dann aufmerksam und zufrieden. Über Pfingsten ging es dann nach Hamburg. Zeit für Vincents erste Hafenrundfahrt und den ersten Besuch bei Hagenbecks. Ende Mai kam der kleine Mann dann für eine Woche in den Genuss der ungeteilten Aufmerksamkeit seiner Eltern, während Louis mit Oma, Opa und seinem Cousin eine Woche auf Spiekeroog verbracht hat. Beim Wiedersehen hat Vincent Augen und Mund vor Staunen und Freude weit aufgerissen und dann über das ganze Gesicht gestrahlt. Endlich war er wieder da, der große Brudi.
6. Monat: Eins, zwei, Brei
Ausgerechnet zum Halbjährigen kommt Vincents Bericht mit Verspätung. Dabei war der 5.5. so ein schönes Datum für das 6monatige Jubiläum. Und reichlich passiert ist in den letzten vier Wochen auch, an mangelndem Stoff hat es also nicht gelegen.
Unser Nordsee-Urlaub war wirklich schön. Bei grandiosem Wetter, bei dem Vincenz zum ersten Mal seine Sommeroutfits präsentieren konnte, haben wir die frische Seeluft genossen und uns - zumindest tagsüber - wunderbar erholt. Nachts hat Vincent für reichlich Turbulenzen gesorgt. Alle 1,5 bis 2 Stunden hat er sich gemeldet und ist sogar für die gesamte Urlaubszeit wieder in mein Bett eingezogen. Unser aufmerksames Kind musste die vielen Urlaubseindrücke wohl leider nachts verarbeiten. Hinzu kommt, dass das Thema "Zahnen" hoch aktuell bleibt. Zwar sieht man noch keine neuen weißen Spitzen blitzen, jedoch scheint sein Kiefer förmlich zu explodieren. Wir haben den Verdacht, dass Vincents Zahnfleisch bis hin zu ersten Backenzähnen geschwollen ist. Dauersabbern und das Knabbern an Fingerchen und Spielzeug sind zusätzliche Indizien für das Zahnen. Da möchte man wirklich nicht mit dem kleinen Mann tauschen. Wir hoffen einfach, dass Vincent - und auch wir - bald eine Zahnpause bekommen. Die neuen Beißerchen fürchten wir übrigens jetzt schon, denn Vincent hat uns auch mit nur zwei Zähnen schon ordentlich traktiert: Papa hat ihm leichtsinnig seine Nase zum Anknabbern hingehalten, Louis ebenfalls manchmal gefährlich und beim Stillen werde ich regelmäßig gebissen.
Doch auch losgelöst vom Thema Zähne ist bei uns viel los: Vincent ist in letzten Wochen noch aktiver geworden. Auf seiner Krabbeldecke findet man ihn selten länger an dem Platz, an dem man ihn abgelegt hat, er hat einen ganz eigenen "Hüft-Move" entwickelt (ähnlich einer Brücke) und seit ein paar Tagen dreht er sich nicht nur aus der Bauchlage auf den Rücken, sondern auch vom Rücken auf den Bauch. Zwar setzt er dieses Können bislang nur dosiert und selten vor Publikum ein, aber die Bewegung an sich wird immer geschmeidiger. Auch stemmt sich Vincent in Bauchlage nun richtig mit den Ärmchen hoch, zieht die Knie nach vorn und macht den "Schwimmer" - erste Krabbelvorübungen. Wir sind gespannt, wie lange es noch dauert, bis Vincent sein Zuhause auf eigene Faust erobern wird. Neben seinen Aktivitäten an Land, bleibt auch das Wasser Vincents Element. Beim Babyschwimmen hat er letzte Woche völlig entspannt seinen ersten Tauchgang gemeistert. Und im Urlaub war es für beide Kinder eine große Freude, das Schwimmbad, das zum Haus gehörte, so oft wie möglich zu besuchen.
Ansonsten beschäftigt sich Vincent mit Vorliebe mit den Dingen, die er um sich herum zu greifen kriegt. Egal ob Socken, Lederpuschen, Schnullerkette, Cremetube, Feuchttücher oder Spielzeug, was er in die Finger kriegt wird ausgiebig untersucht. Wie sich das für Babys gehört in der Regel mit dem Mund. Auch liebt Vincent fließende Bewegungen, wie Tanzen, Luftballons schwenken oder vor ihm auf und ab hüpfen. Solche Aktivitäten entlocken ihm ein herzliches Lachen. Auch wenn Vincent derzeit etwas anspruchsvoller wird und öfter beschäftigt werden möchte, ist er tagsüber in der Regel zufrieden und vergnügt.
Jüngstes Highlight in seinem Leben, war nach dem Urlaub der erste Löffel Brei, "weiße Möhre". Den fand der kleine Feinschmecker richtig gut. Begeistert hat er sein Mündchen aufgerissen und das köstliche Gemüse vom Löffel geschlabbert.
Mal sehen, wann er seine erste volle Portion schafft. Wir werden berichten.
5. Monat- Mittendrin statt nur dabei
Die Zeichen in unserem Hause stehen auch weiterhin auf Müdigkeit. Vincent schläft immer noch nicht wirklich besser, fordert mindestens zweimal pro Nacht die Brust und ist auch zwischendrin oft unruhig. Dann heißt es Schnuller reichen oder Händchen halten. Da auch das Einschlafen tagsüber eher noch schlechter geworden ist, haben wir nun mit dem „Schlaftraining“ begonnen. Zum Mittagsschlaf und auch abends bis wir ihn mit ins Elternschlafzimmer nehmen, geht es für Vincent nun ins eigene Bett in sein Zimmer. Mit festem Ritual heißt es für uns viel Geduld aufzubringen, um den Junior mit möglichst wenigen Ehrenrunden ins Land der Träume zu befördern.
Wenn man auf die Rahmenbedingungen schaut, ist Vincent sein Schlafverhalten allerdings durchaus zu verzeihen. Nachdem unten inzwischen die ersten beiden Zähne durch sind, kommen oben gleich vier weitere auf einmal. Außerdem wird der kleine Mann immer wieder von Blähungen geplagt, wogegen uns die Kinderärztin nun Tropfen verschrieben hat. Und zu guter Letzt kam noch der erste Erkältungsinfekt mit heftigem Fieber hinzu. Ausgerechnet als wir bei Oma und Opa zu Besuch in Bonn waren. Sightseeing mit Kind heißt wohl, sonntags in fremden Städten den kinderärztlichen Notdienst aufzusuchen. Den in Bonn – am Venusberg mit wunderschönem Blick über die Stadt – können wir sehr empfehlen. ;-)
Sightseeing scheint ohnehin Vincents Ding zu sein. Er will was sehen von der Welt, der kleine Mann. Im Kinderwagen am Rand zu stehen macht ihn nicht glücklich. Als ich mich beispielsweise meiner neuen Rolle als Gärtnerin widmen wollte, hat Vincent nicht eher Ruhe gegeben, bis ich ihn aus dem Kinderwagen auf einen Liegestuhl umgebettet habe. Von dort aus hatte er das Geschehen fest im Blick und war zufrieden. So liebt er auch den Babyaufsatz an seinem Hochstuhl, der ihm ermöglicht, dem Küchengeschehen beizuwohnen oder mit am Esstisch zu sitzen. Überhaupt ist Vincent ein aktiver junger Mann. Nachdem der erste Kurs (Babymassage) abgeschlossen ist, geht es nun zum Babyschwimmen. Das findet er großartig, Wasser scheint sein Element zu sein: er plantscht begeistert, streckt in Rückenlage die Beinchen in die Luft und zeigt keinerlei Scheu. Darüber hinaus begleitet er mich zum „Kanga“, ein Sportkurs mit Kind „vor der Brust“. Während ich bei den Übungen und Choreografien schwitze, schläft er bei aufgedrehter Fitnessmusik entspannt in der Babytrage ein. Und auch zuhause „sportelt“ Vincent mit Vorliebe, z.B. in seinem Laufstall mit dem tollen neuen Ball an seinem Spielebogen, beim Zehen festhalten oder wenn er sich wie eine Banane verbiegt, um sich umzuschauen. Die erste Drehung lässt allerdings noch auf sich warten, auch wenn er schon reichlich Vorübungen macht.
Die Brudis bleiben übrigens ein Dreamteam: Schmusen und Kuscheln steht auch weiterhin an der Tagesordnung, es gibt nun eine gemeinsame Abendroutine, bei der Vincent zum Vorlesen mit in Louis Bett kuscheln darf, und wenn Vincent weint oder meckert, singt Louis ihm oft etwas vor. Das freut uns Eltern wirklich sehr und lässt die „Piesack-Momente“, die es natürlich auch gibt, vergessen.
4. Monat– Unruhige Zeiten
Hinter uns liegen vier vergleichsweise unruhige Wochen. Tagsüber einschlafen ohne Fahrzeug – im Kinderwagen oder per Zufall im Auto – oder getragen werden ab nachmittags schwierig. Nachts wollte er teilweise alle zwei Stunden gestillt werden und auch dazwischen war Vincent oft noch unruhig, wollte seinen Schnuller oder einfach nur Mamas Nähe. So durfte er tatsächlich vorübergehend ins Eltern-Bett einziehen. „Geht gar nicht!“, hätte es bei Louis geheißen, der solch eine „Nähekur“ zum Glück nie gebraucht hat. Denn mit Kind im Bett schlafen wir doch deutlich schlechter als sonst. Die Augenringe sind entsprechend. Im fünften Lebensmonat – also ab morgen – geht es für Vincent wieder ins Beistellbett!
Und auch ansonsten hatten wir eine turbulente Phase: Den Papa hat ein heftiger Grippaler Infekt erwischt, Louis hat sich seine zweite Platzwunde eingefangen und eine Woche später zum dritten Mal Scharlach. Ausgerechnet Karneval. Insofern kam Vincent in den Genuss einer vergnügten Karnevalsfeier. Denn um Ritter Scharlach die Trauer über die verpasste Feier in der Kita zu nehmen, wurde zu Hause geschunkelt. Doch die wilde Karnevals-Sause war in den letzten Wochen nur eines von zahlreichen Abenteuern für unseren kleinen Mann: Gemeinsam haben wir das schöne Winterwetter genossen. Dick eingemummelt haben Vincent und ich Louis so oft wie möglich mit Kinderwagen und Laufrad in die Kita gebracht oder abgeholt. Eine super Gelegenheit, die Schwangerschaftspfunde zu bekämpfen und den Kindern reichlich natürliches Vitamin D zu verabreichen. Darüber hinaus waren Vincent und ich auf Reisen: Ein Tagesausflug nach Hannover, um die lieben Verwandten zu besuchen und den Patenonkel in spé kennenzulernen, stand ebenso auf dem Programm wie ein Kurztrip nach Köln mit dem Zug zum Mädelswochenende, dem Vincent als „Quotenmann“ beiwohnen durfte.
Ebenso rasant verlief Vincents Entwicklung in den letzten Wochen. Vincent ist viel aufmerksamer geworden, was gleichzeitig bedeutet, dass er sich – z.B. beim Stillen – viel schneller ablenken lässt. Er greift sich gezielt Dinge aus seinem Umfeld, die inzwischen allesamt mit dem Mund untersucht werden. Gleichzeitig wird er immer „mobiler“. Er stemmt sich oft mit den Beinchen ab und auch die erste Drehung wird vermutlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Außerdem ist der erste Zahn durch!
Zum Abschluss des vierten Lebensmonats stand heute dann noch die U4 auf dem Programm. Die hat Vincent mit Bravour „bestanden“ und glänzt dabei mit beeindruckenden Maßen: 7.550 g Körpergewicht auf 65,5 cm Größe. Damit liegt er tatsächlich ein gutes Stück über dem Durchschnitt.
Die Brüder bleiben bis auf weiteres übrigens ein Dreamteam: Louis führt Vincent liebevoll in seine Welt ein. Er „liest“ ihm vor, bringt ihm Puzzeln bei, verkleidet ihn als Baby-Bob und fasziniert ihn mit der Kugelbahn. Selbst vor dem Windel wechseln schreckt Louis nicht zurück und forderte kürzlich seinen ersten „selbständigen“ Einsatz am Wickeltisch. Nicht ohne Vincent vorher mit seinen Handschuhen gegen kalte Finger auszustatten. Wir sind gespannt, wie lange es mit zwei Jungen so harmonisch bleibt! Wir werden berichten.
3. Monat – Impfbeschuss und „Schimmelzunge“
In seinen vierten Lebensmonat startet Vincent mit über 6.600 Gramm und einer geballten Ladung Antikörper. Denn letzte Woche Freitag stand der erste Impfbeschuss an: 6fach-Impfung, Pneumokokken und gleich noch die zweite Runde Rotaviren. Das war zu viel für unseren kleinen Mann und er stand nachmittags völlig Kopf. Wir vermuten, die Rotaviren-Impfung ist „schuld“. Denn Vincent schien von übelsten Bauchschmerzen geplagt. Er weinte und schrie bitterlich und war kaum zu beruhigen, selbst an Mama gekuschelt im Tragetuch ist er nicht wirklich zur Ruhe gekommen. Ein Ibu-Zäpfchen hat schließlich geholfen. Auch die Spritzen selber fand Vincent doof und hatte keine Lust, diesen heldenhaft zu begegnen: Er hat sich lauthals und nachhaltig über die Pikser beschwert. Doch glücklicherweise war es mit dem heftigen Nachmittag getan. Die gefürchtete Nacht blieb ganz normal. Somit lautet das Fazit für das erste richtige Impfereignis: kurz, aber heftig.
Ein zweites medizinisches Rätsel gibt Vincent uns auch auf, dunklen Belag auf der Zunge. Sieht aus, als wäre Schimmel darauf. Die erste Vermutung des Kinderarztes lautete Soor, wobei die dunklen Flecken dazu nicht richtig passten und auch die Behandlung gegen Soor diese nicht wirklich verschwinden ließ. Die zweite Diagnose, die uns von der Beschreibung her auch schlüssiger erscheint, lautet „Haarzunge“. Von der Sache her harmlos, exakte Auslöser unbekannt und irgendwann verschwindet es wohl von allein. Aber zum Glück lässt sich der komische Belang mit einer Zahnbürste herunter schrubben. Vincent hat diese Prozedur tiefenentspannt über sich ergehen lassen und glänzte danach mit einer rosa-roten Zunge. Doch jetzt kommen die Stellen wieder. Mal sehen, wie lange uns dieses Thema wohl begleiten wird.
Ansonsten hat Vincent im Januar seine erste Kurzreise gemacht. Zusammen mit Louis und Mama ging es für ein paar Tage zu Oma und Opa nach Bonn. Hochwasser gucken und noch wichtiger: Zeit mit dem Besuch aus Amerika verbringen, der einen Deutschland-Stop eingelegt hatte. Vincent ist ein guter Autofahrer und hat sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt fast die ganze Zeit über geschlafen. Restaurant-Besuche findet er dagegen noch nicht so toll und macht da gern auf sich aufmerksam. Dank weltbestem Baby-Schaukler Bill, bin ich schließlich doch noch in den Genuss meines Essens gekommen.
Was seine Entwicklung angeht, wird Vincent immer aktiver: er hat nun endgültig sein Fäustchen entdeckt und lutscht begeistert daran herum, fängt an Sachen festzuhalten, schubst begeistert die Spielzeuge an seinem Spielbogen hin und her und strampelt fröhlich mit Ärmchen und Beinchen. Manchmal drückt er sich sogar mit den Fersen ab und wandert dabei in Rückenlage nach vorne. Gern schläft er nach so einem Workout erschöpft in seinem Laufstall ein. Offensichtlich ist Vincent ziemlich kitzelig und lacht lauthals, wenn man ihn ordentlich killert. Auch „sprachlich“ geht es steil bergauf. Vincent gibt immer mehr verschiedene Laute von sich und erzählt auf diese Weise schon ganze Romane. Unterhaltungen und Monologe mit und ohne Schnuller im Mund, kein Problem. Wir sind gespannt, ob er genau so ein Plappermäulchen wird, wie sein großer Bruder. Wir werden berichten!
2. Monat- Frohes neues Jahr!
Vincent entwickelt sich prächtig. Inzwischen bringt er ca. 6 kg auf die Waage, rudert fröhlich mit Ärmchen und Beinchen, entdeckt dabei die Klänge seiner Rasselsöckchen und fängt an fröhlich vor sich hin zu brabbeln. Im Babyaufsatz seines Kinderstuhls hat er pünktlich zum Nikolaustag am ersten Familienabendessen teilgenommen – als stiller Beobachter sozusagen. Darüber hinaus findet Vincent langsam Vergnügen an seinem Spielbogen. Doch sein Lieblingsspielzeug bleibt das Mobile über seinem Wickeltisch. Es entlockt ihm regelmäßig ein Strahlen über das ganze Gesicht, vergnügtes Glucksen und heute zum ersten Mal ein richtig lautes Lachen. Auch liebt Vincent Musik: Begleitet von ruhigen Weihnachtsliedern, abgespielt von iPad oder Handy, beruhigt er sich schnell und döst dabei meist zufrieden ein. Jetzt heißt es adäquate Alternativen zu finden. Denn Weihnachtsmusik als Dauerlösung gefällt uns Eltern im Jahresverlauf nicht so gut.
Die turbulenten Weihnachtstage hat Vincent gut überstanden. Im Laufstall neben dem Weihnachtsbaum hat er dem großen Bruder beim Geschenke auspacken zugesehen oder geschlafen. Auch sein erstes Silvester hat er in der Babytrage an Mama gekuschelt gut mitgemacht und die Knallerei in dieser Position unter der kuscheligen Winterjacke glatt verschlafen. Es folgte jeweils ein unruhiger Tag – verständlich nach dem Trubel.
Ansonsten scheint Vincent gelegentlich von Bauchschmerzen geärgert zu werden. Glücklicherweise meist nur kurz. Auch abendliche Unruhe bleibt immer wieder ein Thema. Darüber hinaus fängt er an zu „sabbern“ und am Fäustchen zu lutschen. Wir sind gespannt, was es damit auf sich hat. Immerhin hat Louis mit 13 Wochen die ersten Zähne bekommen.
Louis ist übrigens auch weiterhin ein toller und ganz stolzer großer Bruder: „Schön, dass Du da bist“, betont er Vincent gegenüber (O-Ton), lässt ihn regelmäßig an seinen Lebensweisheiten teilhaben, meist eingeleitet mit: „Weißt Du, Vincent, …“ und überhäuft ihn mit Küsschen. Beim Bauchlagetraining motiviert er seinen Bruder und Dinge, die er in der Kita malt oder bastelt sind in der Regel für Vincent. Man könnte glatt eifersüchtig werden. ;-)
1. Monat – Perfektes Vorzeigebaby mit leichten Abzügen in der B-Note
Vincent präsentiert sich als meist tiefenentspanntes, zufriedenes und pflegeleichtes Baby. Leichte Abzüge in der B-Note gibt es lediglich bei seiner „Zu-Bettgeh-Zeit“: Wenn wir Eltern beschließen uns zur Nachtruhe zu begeben, ist Vincent noch lange nicht müde. Gerne ist er dann schon mal bis Mitternacht oder darüber hinaus fit und hat dann auch seine unzufriedene Phase. Auch tagsüber findet Vincent, abgesehen von seinem Morgenschläfchen, nicht immer von alleine in den Schlaf. Er lässt sich dann gern mal über mehrere Runden minutenlang im Stubenwagen ins Land der Träume schieben oder holt sich zum Einschlafen noch einen Schluck aus der Brust. Für einen Neugeborenen legitim, finden wir. Neben dem Stubenwagen fühlt sich Vincent zum Glück auch in seinem Kinderwagen und im Auto wohl. Ein echtes Vorzeigebaby.
In seiner kurzen Lebenszeit hat der kleine Mann schon eine rasante Entwicklung hingelegt, die auch der Kinderarzt heute bei der U3 bestätigt hat. Vincent hat bereits über ein Kilogramm zugelegt, wiegt nun 4.890g und ist auf 57cm gewachsen. Folglich passen bereits die ersten (klein ausfallenden) Babysachen in Größe 62. Da freut sich die Mama, denn damit wird die Kleiderauswahl immer größer. Ansonsten wird Vincent immer wacher, hat länger die Augen offen und beobachtet seine Umwelt zunehmend aufmerksam. So stößt auch das Mobile über seinem Wickeltisch langsam auf Interesse. Er beeindruckt durch ein immer größeres Repertoire an Gesichtsausdrücken und übt fleißig seinen Kopf selber zu halten. Weniger Vergnügen bereitet ihm das Training in Bauchlage, aber da muss er durch.
Louis ist übrigens ein toller großer Bruder: er sucht häufig die Nähe zu „Brudi“, wie er Vincent anfänglich fast ausschließlich nennt, möchte ihn schmusen und küssen und benennt ihn sogar als Tröster Nr. 1, wenn er traurig ist: „Vincent soll mich trösten!“ Bei einem Besuch in der Kita präsentiert er seinen Bruder stolz: „Max, möchtest Du mal Vincent sehen?“ fordert er seinen Kumpel aufgeregt auf.
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