Blog St. Vincenz

Herz und Seele - Wenn das Herz "gebrochen" ist

Prof. Dr. Andraes Götte über den Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und Herzerkrankungen

Prof. Dr. Andreas Götte

Im Volksmund spricht man von „gebrochenem Herzen“ bei Liebeskummer. Doch mittlerweile ist es auch wissenschaftlich bewiesen, dass die verletzte Psyche eines Menschen zu einem tatsächlich „gebrochenen Herzen“ mit erheblichen Funktionsstörungen führen kann – Mediziner sprechen dann von einer so genannten „Tako-Tsubo Kardiomyopathie“.

Psychische Belastungen können sowohl die Ursache, als auch die Folge von Herzerkrankungen sein. In beiden Fällen, können diese andauernden, starken psychischen Belastungen im Hinblick auf das Herz Folgen haben:
•    Zunahme von viszeralem und epikardialem Fettgewebe
•    Stressinduzierte Kardiomyopathie/ „Gebrochenes Herz“ (Tako-Tsubo)
•    Heftige Thoraxschmerzen (Brustschmerzen), abdominelle Beschwerden (Bauchschmerzen)
•    Reversible apikale Wandbewegungsstörung des linken Ventrikels

Mein Team der Kardiologie und ich wissen um diese Auswirkungen von psychischen Belastungen und stehen unseren Patienten in diesem Zusammenhang mit Rat und Tat zur Seite. Wir arbeiten zudem mit (Reha)Kliniken zusammen (z.B. mit meiner geschätzten Kollegin in der LWL-Klinik Fr. Dr. Norra), die sich speziell mit dem Thema „Psyche bei Herzerkrankungen“ langfristig beschäftigt haben.

Ist die Psyche Ursache von Herzerkrankungen, raten wir zu folgenden Maßnahmen bei anhaltendem, starkem Stress bzw. psychischen Belastungen:
•    Wenn möglich: Die Stresssituation ändern  (z.B. Jobwechsel, Paartherapie, Psychotherapie)
•    Regelmäßige Ausdaueraktivität (Sport) kann den Stress abschütteln
•    Entspannungstechniken, z.B. autogenes Training, Tai-Chi, Qi-Gong, progressive Muskelentspannung, nach Jacobsen, Feldenkrais
•    Aktivitäten, die den Stress vergessen lassen, z. B. singen, musizieren, tanzen, malen, mit Freunden kochen, gemeinsam mit ihnen zum Fußball, ins Kino, ins Konzert gehen und darüber reden.

Sind psychische Probleme die Folge von Herzerkrankungen raten wir dazu, diese mithilfe von Psychotherapie abzubauen. Zudem können auch hier die weiteren oben genannten Maßnahmen wie Ausdauersport, Entspannungstechniken und Freizeitaktivitäten hilfreich sein.
Dies ist wichtig, da bei Patienten, die psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen entwickeln, nicht zuletzt langfristig der Genesungsverlauf negativ beeinflusst sein kann.

Die meisten Menschen mit Herzerkrankungen kommen allerdings mit ihrer Krankheit gut zurecht. Dies versuchen wir durch ausführliche Aufklärung und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung unserer Patienten zu unterstützen. Uns ist es wichtig, dass sich die Bevölkerung von Paderborn und Umgebung auf ein leistungsfähiges und modernes Zentrum von Herzspezialisten im St. Vincenz-Krankenhaus verlassen kann. Zusammen mit meinem hochmotivierten und erfahrenen, 24-köpfigen Team aus Kardiologen, Intensivmedizinern, Fachärzten sowie Asssistenzärzten habe ich die Klinik zu einem Ort gemacht, der die Versorgung besonders der SCHWERSTKRANKEN Herzpatienten aus Paderborn und Umgebung verantwortungsvoll rund um die Uhr übernimmt.

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