Seit Anfang des Jahres gibt Schwester M. Katharina Mock den Mitarbeitern jeden Monat einen Gedankenanstoß in Form unserer Monatssprüche mit auf den Weg. Gerne erwartet sie dazu auch Antworten der Mitarbeiter, die Schwester Katharina wiederum ihre Gedanken zum Monatsspruch mitteilen. Hier der Spruch zum Monat Mai und die Ausführungen von Schwester M. Katharina: „Wir schulden jedem Menschen Achtung.“ (Louise von Marillac)

Schon lange bevor die Europäische Union im Jahr 1950 die Menschenrechtskonventionen verabschiedet und sich dazu bekannt hat: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, schenkte uns Louise von Marillac diesen Schlüsselsatz für den Monat Mai.

Wenn Louise sagt, dass wir jedem Menschen Achtung schulden, ist damit weit mehr gemeint, als seine Würde zu schützen. Es geht vielmehr darum, jeden Menschen in der Würde wahrzunehmen, die ihm vom Beginn seines Lebens von Gott zukommt.

Jeden Menschen achten heißt:
• ihn bewusst wahrnehmen,
• seine Persönlichkeit respektieren,
• ihm Ansehen verleihen,
• seinen Grenzen mit Ehrfurcht zu begegnen…

Woran könnten Menschen, die in unsere Einrichtungen kommen, erkennen, dass wir diesen Satz der hl. Louise ernst nehmen?
Zum Beispiel, wenn darauf geachtet wird, dass Patienten, die zu Untersuchungen gebracht werden, so angezogen sind, dass sie nicht frieren müssen. Oder wenn jemand, der augenscheinlich auf der Suche nach einer bestimmten Station im Haus u.ä. ist, gefragt wird, ob man helfen kann. Es gibt sicherlich gerade im direkten Patientenkontakt viele Beispiele, wie man Menschen achtsam begegnen kann. Ich glaube, dass niemand unaufmerksam sein möchte und doch kommt es in der Routine des Alltags immer wieder vor, dass die Bedürfnisse von Menschen außer Acht gelassen werden. Vielleicht kann deshalb der Schlüsselsatz für den Monat Mai dazu führen, jedem dem wir begegnen, mehr Achtsamkeit oder Aufmerksamkeit zu schenken.

Von Ihren Erfahrungen mit diesem Ausspruch des Monats zu hören, würde mich sehr freuen.