Blog St. Vincenz

Der Aufstieg des SC Paderborn in die erste Liga war Gesprächsthema Nummer 1 bei den St. Vincenz-Mitarbeitern

Patrick Ruf, Leiter Qualitätsmanagement, berichtet von seinem Besuch im Stadion

Nach dem Abpfiff stürmten die friedlichen, glücklichen Fans den Rasen der Benteler Arena

Am Montag war es das Gesprächsthema Nummer 1 bei den St. Vincenz-Mitarbeitern in der Kantine, den Personalumkleiden und auf den Fluren: der Aufstieg des SC Paderborn in die erste Fußball-Bundesliga. Wer in diesen Tagen als Passant am St. Vincenz vorbeigeht, sieht in den Fenstern vereinzelt SC P-Fahnen hängen und auf den Stationsfluren sind hier und da SC P-Schals dekoriert. Der Aufstieg: Ein freudiges Ereignis, dem sich im Moment kein Paderborner entziehen kann und will. Patrick Ruf, Leiter Qualitätsmanagement, war einer von vielen Kollegen, die live bei der Aufstiegsparty in der Benteler Arena und auf dem Rathausplatz dabei waren und war deshalb ein gefragter Berichterstatter. Hier schildert er seine Erlebnisse:

Wir "Schönwetterfans" gehörten zu den glücklichen 15.000 Fans, die Karten für die ausverkaufte Benteler Arena bekommen hatten. Wir trafen uns um 14 Uhr am Bus und fuhren mit zahlreichen anderen Fans am Sonntag, den 11. Mai zum letzten Spiel der Saison zum Stadion des SC Paderborn. Da wir diesmal Sitzplätze hatten, war die Hektik nicht ganz so groß. Von der letzten Reihe aus hatten wir einen guten Überblick über das Spielfeld.

Wir spürten die steigende Anspannung unter den Zuschauern, viele Blicke schwankten zwischen „Ich kanns kaum glauben was hier gleich passieren kann“ und „Hoffentlich geht das gut“. Als das Spiel endlich angepfiffen wurde, waren die Fans von Anfang an voll da und unterstützten die Spieler nach Kräften. Ich beschloss auf den möglichen Spott der Kollegen wegen Heiserkeit zu pfeifen und schrie nach Leibeskräften mit.

Nach knapp zehn Minuten dann der Schock: 1:0 für Aalen. Fassungslosigkeit machte sich breit und zahlreiche Fans machten das gleiche wie ich: Handy zücken und schauen wie es in Fürth beim Konkurrenten um den direkten Aufstiegsplatz steht. Leider war der Handyempfang dermaßen schlecht, dass keine verlässlichen Aussagen zu bekommen waren. Also weiter anfeuern und positiv denken, noch war nix verloren. Kurze Zeit später fiel auch schon der Ausgleich. Wir schrien und jubelten von da an noch mehr. Handyempfang hin oder her, wenn wir das heute gewinnen kann Fürth hundert Tore schießen, wir steigen trotzdem direkt auf! Und schon zeigten die Bemühungen der Fans Wirkung. Gut fünf Minuten nach dem Ausgleich fiel der Führungstreffer! Das komplette Stadion rastete aus vor Freude und wir mit. Was war denn hier los? Gute 10 Minuten nach dem Rückstand war das Spiel gedreht! 1. Liga wir kommen!

Noch war es nicht soweit und wir freuten uns erstmal auf den Halbzeitpfiff. Durchschnaufen, Stadionwurst holen, Bier nachfüllen lassen.

Anpfiff 2. Halbzeit, die Anspannung war sofort wieder da. Aalen zeigte auch in der 2. Hälfte, dass die Mannschaft das Spiel nicht herschenken wollte. Unsere Elf brauchte uns jetzt und wir klatschten, brüllten und feuerten nach Kräften an. Das dritte Tor würde nicht nur unserer Psyche gut tun. Die Uhr tickte langsam der 90 Minuten-Marke entgegen. Noch 5 Minuten, noch 3 Minuten, Nachspielzeit! Pfeif doch endlich ab! Unsere Nerven waren zum zerreißen gespannt. Und endlich kam der erlösende Schlußpfiff! 2:1 gewonnen! Wir sind in die 1 Bundesliga aufgestiegen!

Unfassbar. Das Stadion war außer sich, wir auch. Tränen kullerten, man lag sich in den Armen und versuchte das irgendwie fassen zu können. Ging nicht! Das war unfassbar. Unser SCP in Liga 1. Die Mannschaft lag sich in den Armen, jubelte und verteilte Bierduschen. Feiermäßig definitiv erstligareif.

Immer mehr Fans kletterten über den Zaun, um auf den Rasen zu kommen und ich dachte mir, hoffentlich stürzt keiner ab und verletzt sich. Ostwestfälisch pragmatisch wurden schließlich zwei Tore aufgeschlossen und jeder der wollte konnte auf den Rasen. Natürlich wollten wir auch!

Die Mannschaft zog sich auf „sicheres“  Terrain zurück und wurde von zahlreichen Sicherheitsleuten „geschützt“.
Unten auf dem Rasen angekommen schlenderten zahlreiche Familien mit ihren Kindern umher und zeigten das Stadion mal aus einer anderen Perspektive. Die Stimmung war klasse, alle sahen einfach nur glücklich aus. Zahlreiche Schnappschüsse und Selfies wurde geschossen, viele Kinder trugen ein Stück Rasen voller Stolz vor sich her.

Die Mannschaft Stand auf der Treppe im VIP-Bereich und forderte uns auf, ihnen "Buchstaben und Ausrufezeichen zu geben". Wir gaben alles was unsere Stimmen hergaben und jubelten nach Leibeskräften mit.
Als die Info kam, dass die Mannschaft noch vor dem Rathaus erwartet wird, war klar, da gehen wir auch noch hin. Also, Becher abgeben und schauen wie wir da hinkommen.

Zahlreiche Busse standen parat und brachten uns zum Westerntor. Dort ausgestiegen empfing uns ein ohrenbetäubendes Hupkonzert, vermischt mit den Stimmen tausender gröhlender Fans.

Wir machten uns auf den Weg zum Rathausplatz, merkten aber schnell, dass das nicht so einfach werden würde. Irgendwann hatten wir uns dann auf einem festen Stehplatz eingeruckelt und harrten der Dinge die da kamen. Unser Grüppchen wurde immer größer, das Gedränge auch. Ein Polizeiaufgebot marschierte auf und bot dem Gedränge etwas Einhalt, auf der Bühne wurde uns bereits durch zahlreiche Songs und Anekdötchen eingeheizt. Endlich war es soweit. Die Eintragung ins Goldene Buch der Stadt neigte sich dem Ende und die Mannschaft und der Trainer und natürlich alle die noch dazu gehören, kamen auf die Bühne. Es wurde gejubelt, gegrölt, geklatscht und gefeiert. Der Präsident sprach auch noch ein paar Worte und alle waren glücklich und dankbar, dass sie so etwas in unserem Paderborn erleben durften.

Wir alle haben das Erlebnis sehr genossen und sind stolz dabei gewesen zu sein. Danke SCP, auf mindestens eine tolle Saison in der ersten Liga!


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