Blog St. Vincenz

Monatsimpuls Dezember

Von Sr. Katharina Mock, Gerneraloberin der Vincentinerinnen

Liebe Leserinnen und Leser,

herzliche Grüße sende ich Ihnen in die vorweihnachtliche Zeit. Der Lichterglanz in der Adventszeit bringt die Sehnsucht der Menschen nach Besinnlichkeit und Aufatmen zum Ausdruck.
Für viele Menschen ist die Adventszeit jedoch alles andere als besinnlich. Bei nicht wenigen Zeitgenossen ist der Stressfaktor in den Tagen vor Weihnachten besonders hoch.

Ein Weg, um der vorweihnachtlichen Hektik entgegenzutreten, ist die Besinnung auf die eigentliche Bedeutung von Weihnachten.
Wir Christen feiern an Weihnachten, dass unser Gott als sterblicher Mensch zum Gott – mit – uns geworden ist. Bei seiner Geburt in Betlehem verkünden die Engel „Frieden auf Erden“.

In unserem Stundengebet, dass wir als Ordenschristen stellvertretend für alle Menschen beten, beten wir täglich das Benedictus, dass uns als Gebet des Zacharias anlässlich der Geburt seines Sohnes Johannes, im Lukasevangelium überliefert ist.  

In diesem Gebet heißt es: „… Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.“

Diese prägnanten Worte verkünden in einem einzigen Satz das Festgeheimnis von Weihnachten.
Gott besucht uns Menschen, er steigt ein in unseren Alltag in unsere Nöte und Sorgen, in unsere Freuden und Hoffnungen. Gott will erleuchten, was Finsternis ist in unserem Leben, in uns selbst und in unserer persönlichen Welt.

An Weihnachten schauen wir auf Gott, der als kleines verletzliches Kind in diese Welt kommt, der die Begrenzung menschlichen Lebens durch Raum und Zeit mit uns teilt. Das aufstrahlende Licht aus der Höhe, wie der kommende Christus im Gebet des Zacharias bezeichnet wird, zeigt uns Wege auf, die herausführen aus den Schatten von Tod, Unfrieden, Dunkelheit, Ängsten, Unsicherheiten und Ausweglosigkeit. Wir dürfen diese Wege gehen an der ausgestreckten Hand Gottes.

In der Adventszeit bereiten wir uns auf die Ankunft Gottes vor. Wenn wir das Wort Advent einmal etwas anders, als mit der herkömmlichen deutschen Buchstabiertafel buchstabieren, finden wie Hinweise darauf, auf welchen Wegen Gott in unserem Leben ankommen will.

A wie Aufmerksam sein
D wie Dankbarkeit
V wie Vertrauen
E wie Erwartung
N wie Nächtenliebe und
T wie Treue

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche und gesegnete Adventszeit und ein Weihnachtsfest an dem sie das aufstrahlende Licht aus der Höhe erfahren, dass allen leuchtet und unsere Schritte auf den Weg des Friedens lenkt

Ihre
Schwester M. Katharina

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