Sehr geehrte liebe Leserinnen und Leser,

ganz herzliche Grüße sende ich Ihnen am Beginn des Monats August.

Seit dem 24. Juli 2021 wird in der Stadt und im Bistum Paderborn das Patronatsfest Libori gefeiert. Aufgrund der Coronapandemie als Libori light. So gibt es auch in diesem Jahr keine Bratwurst- und Waffelbude und auch keinen Bierwagen vor dem Eingang unseres Krankenhauses.Auch in der Stadt selbst wird wenig von dem sonstigen Liboriflair zu spüren sein. Das Liborifest ist bekannt als gelunger Mix aus Kirche, Kirmes und Kultur.
In jedem Jahr steht die Feier des Liborifestes unter einem bestimmten Motto. In diesem Jahr lautet es „Grenzenlos Libori“.

Woran denken Sie, wenn sie das Wort grenzenlos hören?

Ich als jemand, die direkt an der innerdeutschen Grenze aufgewachsen ist, und die wusste, dass am Schlagbaum, wo das sogenannte Sperrgebiet begann, die Welt zu Ende ist, denkt zuerst an Freiheit und an unbegrenzte Möglichkeiten zu Begegnungen mit Menschen, die man sonst nicht besuchen konnte.
Grenzen trennen Menschen voneinander, so wie die innerdeutsche Grenze die Deutschen aus Ost und West über 28 Jahre hindurch trennte. Oder der Schlagbaum davor, der mich daran hinderte meine Freundin aus dem Sperrgebiet jederzeit besuchen zu können.
Als im Jahr 1997 das Schengener Abkommen unterzeichnet wurde und die Grenzkontrollen zwischen den Staaten der Europäischen Union wegfielen, war dies ein Meilenstein in der Zusammenarbeit der Europäischen Staaten.

Das Motto zum diesjährigen Liborifest will verdeutlichen, dass dort wo Menschen sich im Namen Gottes zusammenfinden, alle Grenzen fallen. Wo Gott Menschen zusammenführt da spielt die soziale Herkunft,  die ethnische Zugehörigkeit, die sexuelle Orientierung, der Grad der Bildung, die gesellschaftliche Stellung und vieles was Menschen sonst noch voneinander unterscheidet, keine Rolle. Gott verbindet Menschen miteinander und seine Liebe ist grenzenlos.

Grenzen sind eine Erfindung von Menschen, sie sind nicht gottgewollt. Auch wenn in diesem Jahr Libori light gefeiert wird, kann diese Feier zur grenzenlosen Begegnung mit Gott und Menschen werden.

Diese Erfahrung der grenzenlosen Liebe Gottes wünsche ich Ihnen allen.

Ihre

Schwester M. Katharina