Blog St. Vincenz

Monatsimpuls April

Von Schwester Katharina, Generaloberin der Vincentinerinnen

Liebe Leserinnen und Leser,

der Beginn des neuen Monats April 2022 steht im Schatten eines völlig sinnlosen, grausamen und menschenverachtenden Krieges.
Ein einzelner Mensch erdreistet sich, über das Schicksal von Millionen von Menschen Unheil zu bringen.
Wir erfahren jeden Tag aufs Neue unsere eigene Ohnmacht und auch die Hilflosigkeit unserer Politiker/innen dieser Barbarei gegenüber.
Krieg ist das Schlimmste, das sich Menschen gegenseitig antun können.
Das wusste auch der heilige Vincenz, der gesagt hat: „Friede ist mehr wert, als alle Güter der Welt.“
Dieser Satz des Heiligen kann schon bald zur „kriegsentscheidenden“ Frage werden. Aktuell ist die Hilfsbereitschaft aller Menschen in Europa groß. Aber was wird sein, wenn die Gas- und Erdölreserven wirklich knapp werden und die Teuerung auf Dauer zunimmt.  Wieviel sind wir bereit von unserer „Komfortzone“ aufzugeben, um dem ukrainischen Volk zu helfen?

Am letzten Freitag hat Papst Franziskus die Ukraine und Russland der Gottesmutter Maria geweiht und damit einen ganz bewussten Akt der Solidarität gesetzt.
Wir beten in unserer Mutterhauskirche jeden Mittwoch um 12.00 Uhr zusammen mit allen Mitarbeiter/innen, die es ermöglichen können eine halbe Stunde Zeit dafür zu investieren, um den Frieden in der Ukraine und der ganzen Welt.

Ich lade alle ein, die nicht so viel Zeit haben, um in die Mutterhauskirche zu kommen, sich mittwochs jeweils um 12.00 Uhr mit dem folgenden ökumenischen Friedensgebet, unserem Gebet anzuschließen.

Gütiger Gott, wir sehnen uns danach,
miteinander in Frieden zu leben.

Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit überhandnehmen,
wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht,
wenn Versöhnung nicht möglich erscheint,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Unterschiede in Sprache, Kultur oder Glauben uns vergessen lassen, dass wir deine Geschöpfe sind und dass du uns die Schöpfung als gemeinsame Heimat anvertraut hast,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Wenn Menschen gegen Menschen ausgespielt werden,
wenn Macht ausgenutzt wird, um andere auszubeuten,
wenn Tatsachen verdreht werden, um andere zu täuschen, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.

Lehre uns, gerecht und fürsorglich miteinander umzugehen und der
Korruption zu widerstehen.

Schenke uns mutige Frauen und Männer, die die Wunden heilen, welche Hass und Gewalt an Leib und Seele hinterlassen.

Lass uns die richtigen Worte, Gesten und Mittel finden, um den Frieden zu fördern.

In welcher Sprache wir dich auch als „Fürst des Friedens“ bekennen,
lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein gegen Gewalt und gegen Unrecht. Amen.

Lassen Sie uns das uns mögliche tun, damit dieser Krieg bald endet.

Ihre

Schwester M. Katharina

  •  
  • 0 Kommentare
  •  

Mein Kommentar

Ich möchte über jeden weiteren Kommentar in diesem Post benachrichtigt werden.