Monatsausspruch April - ursprünglich gerichtet an unsere Mitarbeiter
Von Sr. M. Katharina Mock, Geschäftsführerin und Vincentinerin

Seit Anfang des Jahres gibt Schwester M. Katharina Mock den Mitarbeitern jeden Monat einen Gedankenanstoß in Form unserer Monatssprüche mit auf den Weg. Gerne erwartet sie dazu auch Antworten der Mitarbeiter, die Schwester Katharina wiederum ihre Gedanken zum Monatsspruch mitteilen. Hier der Spruch zum Monat April und die Ausführungen von Schwester M. Katharina: „Wir haben keinen größeren Feind als uns selbst.“
Der Schlüsselsatz für den Monat April ist mehr als nur eine Herausforderung. Sind wir denn wirklich unsere eigenen Feinde? Ich habe vor einigen Jahren einmal an einem Führungskräfteseminar teilgenommen. Gleich in der ersten Aufgabenstellung sollten wir 20 positive und 20 negative Eigenschaften aufschreiben, die wir uns selber zuordnen würden. In unserer ganzen Gruppe gab es nicht einen einzigen Teilnehmer, der diese Aufgabe im ersten Anlauf erfüllen konnte. Wobei es niemandem schwergefallen war, 20 negative Eigenschaften aufzulisten, sondern es brachte kein einziger Teilnehmer 20 positive Eigenschaften auf seiner Liste zusammen. Jetzt könnte man ja sagen, das ist großartig. Alle waren bescheiden und nicht von sich selbst eingenommen. Der Ansatzpunkt des Seminars war Führung aus christlicher Sicht wahrnehmen. Deshalb bekamen wir auch bei der Auswertung vor Augen geführt, dass wir in Wahrheit Gottes Schöpfung für nicht gut halten. Mit den Angaben auf unserem Zettel würden wir dem widersprechen, dass wir daran glauben selbst Geschöpfe Gottes zu sein, die von Gott gut geschaffen sind. Im Buch Genesis steht es jedenfalls so: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ (Gen 1,31)
In einem weiteren Schritt wurde uns vor Augen geführt, dass derjenige, der selbst nicht positiv von sich denken kann, in der Regel auch seine Mitmenschen mit einer eher negativen Brille sieht. Jesus Christus sagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Deshalb ist es wichtig, sich selbst zu lieben und auch die positiven Eigenschaften, die jeder Mensch hat, wahrzunehmen. Vielleicht hilft dabei, der/dem Kolleg/in mal ganz bewusst ab und an zu sagen, was sie/er gut gemacht hat. Dadurch können wir feststellen, wie viel wir selbst jeden Tag richtig gut machen. Wenn uns das gelingt mal einen ganzen Monat darauf zu achten, was wir selber und auch die anderen neben uns gut machen, dann glaube ich, dass wir uns selber weniger zu Feinden werden. Denn an seinem Feind entdeckt man in der Regel nichts Gutes. Ich wünsche Ihnen viele gute Entdeckungen und schlagen Sie sich hin und wieder selber auf die Schulter, weil Sie gut sind.
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