Blog St. Vincenz

Louis` Tagebuch Reloaded - Mit einem Jahr fängt der Spaß erst richtig an

Kati (Mutter eines kleinen Sohnes, der in der St. Vincenz-Geburtshilfe geboren wurde), lässt uns Blogleser an den ersten Jahren im Leben ihres Sohnes teilhaben

Das beliebte Louis Tagebuch geht weiter. Nachdem die Serie "Louis Tagebuch" eigentlich beendet war, weil Louis das Alter von 1 Jahr erreicht hatte, haben wir zahlreiche Rückmeldungen bekommen, dass das beliebte Tagebuch in unserem Blog doch weitergeführt werden sollte. Da hat sich Louis` Mutter Kati bereit erklärt, auch seine Kindergartenzeit für Louis` Blog-Fans weiterhin aufzubereiten. Und los geht`s:

Hallo Ihr Lieben,
ich habe gehört, Ihr vermisst mich? Dann will ich mal nicht so sein und mir ab und zu die Zeit nehmen, Euch noch ein paar Zeilen aus meinem Leben zu schreiben.


14 Monate – oder: Laufen, klettern, fahren!

Das wichtigste: Ich kann jetzt laufen – und wie! Pünktlich an meinem ersten Geburtstag habe ich den ersten vorsichtigen Versuch unternommen. In Nachbars Garten ging es ein paar Tage später dann weiter. Weil mich das Gras beim Krabbeln immer so gejuckt hat, habe ich mich hingestellt und drei Schritte gemacht. Einfach so, ohne Hilfe. Da waren alle ganz schön baff und Mama hat sich riesig gefreut, dass sie dabei war. Das Laufen wurde dann von Woche zu Woche mehr und sicherer. Inzwischen renne ich regelrecht durch die Gegend. Breitbeinig stapfe ich umher und erkunde meine Umwelt – mit meinen schicken ersten Schuhen versteht sich. Mama sagt, manchmal sehe ich beim Laufen aus wie James, der Butler von „Dinner for one“.

Doch beim Laufen ist es nicht geblieben, wie ihr Euch vorstellen könnt. Inzwischen habe ich mich auch zu einem super Kletterer entwickelt. Beinchen hoch und ab auf die Couch. Für mich kein Problem. Dummerweise muss ich mich auf dem Sofa immer hinsetzen und darf darauf nicht stehen oder toben. Darauf bestehen Mama und Papa nachdrücklich. Voll langweilig. Egal, dann lümmele ich mich stattdessen halt in die Kissen.

Doch allzu viel Zeit zum Lümmeln habe ich gar nicht mehr. Immerhin bin ich seit gut sechs Wochen ein Kindergartenkind. Und was soll ich sagen: Ich liiiiieeeebe den Kindergarten. Sobald Mama mir morgens die Jacke aus und die Puschen angezogen hat, düse ich los in meinen Gruppenraum. Mama muss dann oft erstmal noch hinter mir her jagen, um sich überhaupt von mir verabschieden zu können. Bisher gab es nur einen einzigen Morgen, an dem ich lieber wieder mit nach Hause gefahren wäre. Das war, als ich am Vortag eine Impfung bekommen hatte. Davon tat mir mein Beinchen so weh, dass ich überhaupt nicht auftreten konnte. An diesem Morgen habe ich ganz doll an Mama geklammert und viel geweint. Als ich dann die anderen Kinder gesehen habe, war es aber ok zu bleiben und im Endeffekt war es ein schöner Kindergartentag.

In meiner Kita passt aber auch alles: meine Erzieherinnen sind super, das Essen schmeckt mir gut, die anderen Kinder sind nett. Auch ansonsten haben sich die Abläufe zuhause schon ganz schön gut eingespielt, seit Mama wieder arbeitet. Morgens macht sie mich fertig und bringt mich in die Kita und Papa holt mich nachmittags dann ab. Dann spielen wir bis Mama nach Hause kommt und um sechs fängt dann die Abendroutine an: Essen, fertig machen, Bett. Läuft eigentlich echt gut.

Was habe ich in den letzten Wochen sonst noch erlebt: Inzwischen habe ich stolze 16 Zähne – haben andere Kinder mit zwei Jahren noch nicht. Zähneputzen finde ich allerdings total blöd. Ein Kampf, jeden Abend. Aber Mama und Papa bestehen auf das all-abendliche Putzen. Keine Chance für mich. Wenn wer einen Tipp hat, wie ich die Tortur besser über mich ergehen lassen kann: immer her damit!

Darüber hinaus liebe ich mein vierrädriges Puky. Ich kann schon alleine aufsteigen – mit Fahrradhelm versteht sich – und düse dann unsere Stichstraße rauf und runter. Manchmal eine halbe Stunde und mehr. Ich kann sogar schon lenken und mich aus richtig engen Ecken heraus manövrieren. Außerdem finde ich es super lustig, bei Oma und Opa die Auffahrt runter zu rollen. Was für ein Spaß! Ihr seht: Ich bin ein richtig kleiner Action-Held.


Was ich bis zum nächsten Bericht so alles anstelle? Ihr werdet es erfahren!

Viele Grüße,
Euer Louis

 

16 Monate – oder: Das legendäre erste Kita-Jahr!

Freunde,
was soll ich sagen: Das erste Kita-Jahr wird seinem Ruf voll gerecht. Ständig schleppe ich eine neue Pest nach Hause. Anfang November war es mein erster Magen-Darm-Infekt, Ende November hatte ich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit und eine Rotznase habe ich sowieso pausenlos. Das nervt echt. Naja, nutzt ja nix. Mein Immunsystem wird mit jedem Infekt stärker und ich hoffentlich seltener krank.

Ansonsten geht es mir aber super. Mit meinen fast  17 Monaten bin ich nun über 80cm groß, wiege etwa 11 kg und entwickele mich weiterhin rasant. Inzwischen kann ich unzählige Tiernamen mit dazugehörigen Lauten (tö-ö macht der Elefant, mmmmm macht die Kuh, hiiiii macht das Perd, uaaaaa macht der Löwe, die Tatze macht miau und der Wauwau macht wuff). Weitere Lieblingsworte sind „mehr“ und „schweeeer“ – was ich mit entsprechender Mimik und Lautschrift eindrucksvoll untermale – sowie „mail“, was „nochmal“ bedeutet. Auch kann ich inzwischen Augen, Nase und Mund sagen und auch zeigen – bei mir und bei anderen. Meine neuesten Spracherfolge sind die Namen meiner Freunde und auch mein eigener („Loui“). Mein Lieblingsfahrzeug ist ein Teta (=Trecker) und Autos begeistern mich ohnehin – ich bin halt ein richtiger Junge. Das merkt man auch daran, dass ich ein großer Entdecker  bin. Sorgfältig untersuche ich neue Zusammenhänge, Spielsachen und sonstige Gegenstände. Einer meiner Lieblingsplätze ist folglich auch die Couch vor dem Kinderzimmerfenster. Darauf klettere ich immer, um Autos oder Hunde auf der Straße zu beobachten. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch den Nikolaus fast auf frischer Tat ertappt. (Wusstet ihr, dass der ab und zu auch ans Fenster liefert???)

Was gibt es sonst noch zu berichten: Meine neue Lieblingsbeschäftigung ist seit einigen Wochen das Bilderbuchgucken – auch da gibt es soooo viel zu entdecken. U.a. gehört ein riesengroßes Wimmelbuch in meine kleine Bibliothek. Das liebe ich heiß und innig – meist setze ich mich mitten darauf und gucke dann, was es um mich herum zu sehen gibt.  Zu meiner Begeisterung gibt es im Moment täglich neues Futter: In meinem tollen Wimmelbuch-Adventskalender steckt jeden Tag ein kleines Bilderbuch. (Mama war übrigens der Meinung ich bräuchte noch keinen Adventskalender. Zum Glück haben meine Omas das ganz anders gesehen, so dass ich jetzt gleich zwei habe.)

Nach wie vor liebe ich die Kita. Allerdings haben mich die Erzieherinnen inzwischen durchschaut und Mama neulich gesagt, dass ich ein richtiger kleiner Schlingel sein kann. Ab und zu kneife ich nämlich die anderen Kinder oder ziehe an den Haaren. Wenn ich dann geschimpft werde, gucke ich ganz unschuldig und schenke der Erzieherin mein schönstes Lächeln. Außerdem sagt sie, sei ich manchmal eine richtige kleine Diva. Auch das kann Mama bestätigen. Mein Schmollmund, wenn ich etwas nicht möchte oder bockig bin, ist filmreif. Eine lautstarke Beschwerde erfolgt z.B. immer dann, wenn ich lieber etwas alleine machen möchte, Essen zum Beispiel. Mama gibt allerdings zu, dass ich das schon richtig toll mache, und lässt mich meist selbständig futtern. Ausgestattet mit Kuchengabel, Löffeln – gerne auch einem rechts und einem links gleichzeitig – und natürlich mit den Fingern landet der größte Teil des Essens tatsächlich in meinem Mund (gefolgt vom Lätzchen).

Last but not least ein besonderes Highlight, das ich Euch nicht vorenthalten möchte: Nachdem ich Mama und Papa vor kurzem eindeutig signalisiert habe, dass ich wie die Großen auch auf die Toilette gehen möchte, darf ich nun bei jedem Windelwechsel zum Pipi machen gehen. Und was soll ich sagen: thronend auf meinem WC-Sitz bin ich stolz wie Bolle, wenn es regelmäßig eine Runde Applaus für erfolgreiche Geschäfte gibt. Wenn das der Weihnachtsmann erfährt, sollte üppigen Geschenken wohl nichts im Wege stehen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!

Viele Grüße,
Euer Louis

 

21 Monate – oder: Von Platzwunden, Selbständigkeit und Trotzanfällen

Hallo Ihr Lieben,
habt ihr mich schon vermisst? Ich will Euch schon seit einer Ewigkeit mal wieder schreiben, aber ich komme zu nix. Der Alltag hat mich fest im Griff. Dabei gibt es durchaus einiges zu berichten.

Das Wichtigste zuerst: Ich habe meine Makellosigkeit verloren! Vor einigen Wochen bin ich in der Kita über ein anderes Kind gestolpert und – bäm! – vor den Türrahmen gerauscht. Platzwunde. 2,5 Zentimeter. Mitten auf der Stirn. Gefürchteter Kita-Anruf bei Mama auf der Arbeit und ab in die Ambulanz. Mit vier Stichen haben die mich zusammen geflickt. Ihr werdet jetzt gewiss sagen „Männer ohne Narben sind Mädchen“, aber zumindest Mama konnte dieser Spruch bislang wenig trösten. Das ist aber auch ein Oschi, der da auf meiner Stirn prangt. Denn, einmal Pech, immer Pech, nur eine Woche nach dem Unfall in der Kita habe ich mir an exakt derselben Stelle gleich nochmal ordentlich den Kopf gestoßen. Eine Giga-Riesenbeule, oben drauf dekorativ gekrönt von den vier Stichen. Autsch! Und der Narbe hat das auch nicht gut getan. Inzwischen ist aber alles gut abgeheilt und der Unfall vergessen. Langer Rede, kurzer Sinn: Ihr könnt mich ab sofort „Harry“ nennen.

Doch auch abgesehen von diesem Schmiss habe ich mich in den letzten Wochen ganz schön verändert. Mama sagt, ich habe alles Babyhafte verloren und sehe jetzt aus wie ein richtiges Kleinkind. Und so verhalte ich mich auch. Alles möchte ich alleine tun: ins Auto einsteigen, Türen aufschließen, eincremen oder Spülmaschine ausräumen. Ich strotze nur so vor Selbstbewusstsein. Hat auch die Erzieherin letztens zu Mama gesagt. Keine schlechte Eigenschaft, denken sich Mama und Papa und lassen mich wann immer möglich Dinge alleine ausprobieren. Doch wehe, es gibt mal ein Nein: Dann heule ich ohne Vorwarnung lautstark los und weine bitterlich. Theatralisch lasse ich mich auf den Boden sinken und teile der Welt das Unrecht mit, das mir zuteil geworden ist. Sobald mir etwas gefällt oder ich erfolgreich abgelenkt werde, ist der Spuk übrigens sofort vorbei. Von null auf hundert und zurück in 2 Sekunden, sagt Mama immer. Glasklar: Ich komme langsam in die Trotzphase. Nutzt ja nix, denken sich Mama und Papa, und versuchen ihr Bestes konsequent zu bleiben. Glücklicherweise gibt es manchmal ganz großartige Kompromisse, zum Beispiel beim Zähneputzen. Meine inzwischen 19 Beißerchen zu pflegen gefällt mir nämlich immer noch nicht. Damit das besser klappt, darf ich beim Putzen jetzt immer eine Folge Bobo Siebenschläfer auf dem ipad gucken. Dabei sperre ich mein Mündchen vorbildlich auf und die Zahnpflege läuft wie geschmiert. Ansonsten sind ipad und Fernseher für mich eher tabu. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel, meint Mama. Denn ansonsten klappt das Zähne putzen nur im Beisein anderer Kinder optimal – und die gibt es zuhause nicht.

Im Skiurlaub lief das rund. Da war ich Mitte März mit meinen Freunden Caspar und Josy und ihren Eltern. Die Großen haben sich jeweils einen Skipass geteilt und so wurden im Schichtbetrieb abwechselnd die Pisten runter gesaust und auf uns Kinder aufgepasst. Ich fand es einfach großartig: Den ganzen Tag bei Kaiserwetter an der frischen Luft, Schlitten fahren, im Schnee buddeln und auf dem Popo die Hügel runter rutschen. Mamas Sorge, ob es mir zu kalt sein könnte, hat sich als völlig unbegründet erwiesen. Ich bin und bleibe ein echtes Outdoor-Kind – selbst bei Kälte.

Was gibt es sonst noch Neues: Inzwischen habe ich mich zu einer richtigen Quasselstrippe entwickelt. Zwei- und Dreiwortsätze, kein Problem! Unbekanntes hinterfrage ich mit „Oh, war das?“, antworte brav auf Fragen („Jaa“) und sage artig Bitte und „Dake“. Auch spreche ich inzwischen alles nach, was ich aufschnappe, wie „Piep piep piep, Appotit“ vor jeder Mahlzeit oder emotionale Ausrufe wie „Aaaalter!“ und natürlich „Mahlzeit“ nach einem Bäuerchen. Da hat Mama nicht schlecht gestaunt. Papa meinte nur ganz lässig: „Habe ich ihm beigebracht.“ Was soll man dazu noch sagen. Außerdem habe ich das „Meins“ entdeckt. Egal worum es geht, es ist „meine“: „Meine Buch, meine Jacke, meine Papi“. „Meine Bully“ fand Mama letztens sehr großartig, als die Nachbarin uns mitgenommen hat, aber die wollte den Fahrzeugbrief leider nicht raus rücken. Fahren wir halt weiter mit Mamas Tussiflitzer durch die Gegend. Auch ok.

Freunde, das war’s für heute. Habt Geduld mit mir, ich schreibe Euch bestimmt wieder. Spätestens zu meinem Geburtstag im Sommer.
 

Bis dahin viele Grüße,
Euer Louis

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