Blog St. Vincenz

Die ersten Monate im Leben eines Neugeborenen - Louis` Tagebuch

Kati (Mutter eines Neugeborenen), lässt uns Blogleser an den ersten Monaten im Leben ihres Sohnes teilhaben

Louis im Alter von 10 Monaten

Hier nun der erste Teil unseres neuen „Louis` Blog-Tagebuch“ . Louis (Name geändert) ist im Juli 2014 in der St. Vincenz-Geburtshilfe geboren. Von da an fügte seine Mutter, Kati, in seinem Namen jeden Monat ein kleines Kapitelchen hier hinzu – ein kleines Kapitel aus dem Leben eines Neugeborenen. Das erste Kapitel hat sie überschrieben mit:

Mein erster Monat - oder: Wehe der Chauffeur bleibt stehen! 
Nach den ersten spannenden Tagen im Krankenhaus habe ich mich inzwischen gut zu Hause eingelebt. Die ersten zwei Wochen waren toll: Papa hatte Urlaub und so konnten wir ganz viel Zeit zu dritt verbringen. Doch auch jetzt, wo er wieder arbeiten muss, kommen Mama und ich super-gut zurecht. Oft verabreden wir uns mit Mamas Freundinnen zum Frühstücken oder Kaffee trinken und Besuch hatten wir auch schon ganz viel - unter anderem meine Freunde Caspar und Josy. Darüber hinaus war ich schon auf zwei tollen Feiern zu Gast: der Taufe meines Cousins Max - wobei ich da ehrlich gesagt keine Lust auf den Gottesdienst hatte und stattdessen lieber gebruncht habe - und einer Hochzeit, da war ich sogar mit in der Kirche. Wie man an meiner Aktivitäten-Liste sieht: Ich entwickele mich prächtig! Inzwischen habe ich durch reichlich futtern schon mächtig zugenommen. Auch habe ich immer öfter die Augen auf, um die Welt zu entdecken. Ich gebe erste Laute von mir, wenn ich zufrieden bin oder etwas erzählen möchte und kann schon ganz tolle Grimassen ziehen. Laut brüllen konnte ich schon immer gut! Am tollsten findet es Mama, wenn ich sie anlächele, auch wenn ich das noch nicht so gut mit Absicht kann. Meinen Tag verbringe ich wie alle Babys vorzugsweise mit futtern, manchmal schlafen oder geschuckelt werden - am liebsten in der tollen Babytrage ganz nah an Mama gekuschelt. Darin werde ich selbst dann schnell wieder friedlich, wenn ich mal unruhig bin oder so gar keine Lust habe zu schlafen. Tagsüber schlafe ich sowieso am liebsten in Fahrzeugen, also Kinderwagen oder Auto. Aber wehe mein Chauffeur bleibt stehen, die Ampel ist zu lange rot oder es gibt einen Stau: Dann beschwere ich mich sofort lautstark, damit es schnell weitergeht!
 
Soviel aus den ersten Wochen meines Lebens.
 
Viele Grüße,
Euer Louis

Mein zweiter Monat - oder: Seeluft macht müde!

Moin Moin Ihr Lieben,

meine Zweimonats-Grüße schicke ich Euch aus meinem ersten Urlaub. Mama und Papa sind mit mir an die Nordsee gefahren, wo wir inzwischen schon ein paar schöne Tage verbracht haben. Und eines kann ich Euch sagen: Seeluft macht ganz schön müde! Also schlafe ich meist die ganze Zeit, während Mama und Papa mich kilometerlang am Strand entlang schieben.
 
In den letzten vier Wochen habe ich einen ganz schönen Schuss gemacht. Inzwischen wiege ich über 5 kg und bei der U3 Anfang September war ich schon 58 cm groß – inzwischen sind es bestimmt fast 60! ;-) Auch bin ich viel wacher geworden, gebe verschiedene Laute von mir, kann ganz toll Lachen, habe meine Händchen entdeckt – die sind lecker! – und habe sogar schon ein Lieblingsspielzeug: das tolle Mobile. Darunter liege ich geduldig und beschäftige mich ausgiebig mit den bunten Schmetterlingen. Außerdem schmuse ich gern und finde die Babymassage ganz toll, die Mama mit mir macht. Dabei bin ich ganz aufmerksam und strahle manchmal über das ganze Gesichtchen. Mit Papa hänge ich besonders gern auf der Couch ab. Zwar bin ich mit ihm auch schon beim Fußball-Pokalspiel gewesen, aber da ich Hunger hatte, und Pommes noch nix für mich sind, fand ich das nicht so toll und wollte lieber schnell wieder nach Hause. Nicht so gerne mag ich es außerdem, wenn Mama und Papa mich waschen. Doof, dass ich so trockene Haut habe, denn Eincremen finde ich noch viel schlimmer. Da schreie ich lieber mal gleich los, damit es schneller vorüber geht.
 
Was habe ich in den letzten Wochen sonst noch erlebt: Wie schon angedeutet, habe ich meine Kinderärztin kennengelernt und habe meine erste Impfung bekommen. War ganz lecker, denn dabei durfte ich etwas futtern. Folglich habe ich das ganz brav gemacht. Ein weiteres Highlight war eine tolle Silberhochzeit, auf der ich zu Gast war. Mama sagt, ich bin ein gutes Partykind. Immerhin habe ich mich auch diesmal wieder vorbildlich benommen und viel geschlafen!
 
Das waren die News für dieses Mal! Viele Grüße und bis zum nächsten Monat,
Euer Louis

Mein dritter Monat - oder: Daumen hoch!

Hallo Ihr Lieben!
Mein dritter Lebensmonat endet mit einer Erkältung. Meine Nase ist zu und ich muss immer ganz viel niesen. Außerdem muss ich wegen meiner verstopften Nase immer grunzen, wenn ich gelacht habe. Doch zum Glück bin ich trotz Erkältung gut drauf, habe wie üblich ordentlich Hunger und Fieber habe ich auch keins. Also alles halb so wild. Viel doofer finde ich, dass ich neuerdings immer Turnen muss und viel mehr Zeit auf dem Bauch verbringen soll als früher. Ich habe mich in den letzten Wochen nämlich zu einer kleinen „Banane“ entwickelt und liege immer ganz krumm in der Gegend rum. Total gemütlich, ich weiß gar nicht, warum ich das ändern soll. Aber Mama, Papa und auch die Kinderärztin sind der Meinung, dass das so nicht geht und lassen mich ordentlich schwitzen. Dabei hat Mama auch festgestellt, dass ich nicht nur lachen und inzwischen ganz viel erzählen kann, sondern auch ordentlich schimpfe, z.B. wenn mir das Turnen zu anstrengend wird. Sie sagt, ich kann schon fluchen wie ein kleiner Rohrspatz.

Was habe ich sonst noch erlebt: Nach unserem Urlaub in Cuxhaven haben wir meine Freunde Caspar und Josy in Bremen besucht, mal Großstadtluft schnuppern. Während unseres Besuchs habe ich total gerne mit Caspar Activity Center gespielt. Deshalb hat Papa meins zu Hause auch aufgebaut. Mama hängt mir immer unterschiedliche Sachen zum Spielen daran auf. Ich finde das großartig und beschäftige mich richtig lange damit. Besonders gern mag ich den bunten Ball, woraufhin Papa und Mama gleich zufrieden beschlossen haben, dass ich später sicherlich ein guter Ballsportler werde. Doch auch andere Spielsachen entdecke ich immer mehr, denn seit wenigen Tagen beginne ich Sachen festzuhalten und diese zu untersuchen. So habe ich vorgestern erstmal mein Äffchen am Kopf entlaust. Doch die tollste Entdeckung, die ich in diesem Monat gemacht habe, ist mein Daumen. Also Daumen hoch, der schmeckt gut! Mama ist darüber gar nicht so begeistert und will mir stattdessen immer den ollen Schnuller andrehen. Mal sehen, ob ich beim Däumchen bleibe oder doch lieber wieder den Schnuller nehme – abschließend habe ich das noch nicht entschieden.

Das war’s für diesmal.
Euer Louis

 

Mein vierter Monat - oder: Steak-Steak-Steak!

Hallo ihr Lieben, 
ihr werdet es nicht glauben! Kaum hatte Mama die letzte Mail für mich abgeschickt, hat sie sie entdeckt: meine ersten beiden Zähne, mit nur 13 Wochen! Mama und Papa waren über diesen Zufallsfund ganz baff, denn sie haben mir gar nicht angemerkt, dass ich Zähne bekomme. Eigentlich sind sie auch der Meinung, dass ich doch noch gar keine brauche. Vor allem Mama hat meine Zähnchen beim Futtern schon zu spüren bekommen und Papa habe ich beim Schmusen gestern ordentlich in die Nase gebissen. Aber es ist nicht mehr aufzuhalten, sie sind da! Mehr noch, meine Kinderärztin hat beim letzten Besuch gesagt, dass oben gleich vier weitere Beißerchen im Anmarsch sind. Wer braucht schon Milch? Ich will Steak!
 
Auch ansonsten war mein vierter Lebensmonat aufregend, u.a. gab es ein paar weitere schöne Feiern. Das größte Fest war meine Taufe vor zwei Wochen. Getauft wurde ich in dem Taufkleidchen, das schon mein Papa bei seiner Taufe getragen hat. Im Gottesdienst habe ich mich vorbildlich benommen. Die meiste Zeit habe ich fröhlich erzählt, lauthals mitgesungen und nur mal kurz geschimpft, als der Pastor mir mit dem Wasser die Frisur ruiniert hat. Kann man ja verstehen, oder?
 
In der Woche nach der Taufe habe ich dann meine erste „richtige“ Impfung bekommen. Das war nicht so schön. Als die Kinderärztin mir die Spritze in den Oberschenkel gejagt hat, habe ich mich ganz doll erschrocken. Ich bin dunkelrot angelaufen und dann habe ich losgebrüllt. Abends habe ich dann Fieber bekommen und zwei Nächte total mies geschlafen. Ob die Zähnchen auch ein bisschen schuld daran waren? Vielleicht!
 
Was ist sonst noch passiert: Mama sagt, ich sehe inzwischen ganz schön gerupft aus, weil ich immer mehr Haare verliere. Zum Glück stört das die Ladies nicht, ich habe nämlich schon ein paar Freundinnen. Mama sagt, ich bin ein kleiner Charmeur und mein Augenaufschlag sei zum dahin schmelzen. Und in meinem super BVB-Outfit sehe ich sowieso unwiderstehlich aus. Überhaupt bin ich ein kleiner Sonnenschein und strahle manchmal schon gleich nach dem Aufwachen über das ganze Gesicht.
 
Außerdem habe ich mich in den letzten Wochen zu einem super Turner entwickelt. Fleißig strecke ich beim Spielen meine Beinchen in die Luft und versuche, nach meinen Zehen zu greifen. Das Greifen habe ich inzwischen perfektioniert und schnappe mir schon ganz allein in Reichweite liegendes Spielzeug oder was mir sonst so in die Finger gerät. Auch wer mich auf dem Arm hat, muss gut aufpassen. Denn ich stoße mich jetzt immer mit den Beinchen ab und wippe wild auf dem Arm herum. Außerdem strecke ich in Bauchlage gern meinen Po in die Luft und ackere so lange, bis ich mich um meine eigene Achse gedreht habe. Ein paar Mal habe ich mich auch schon vom Bauch auf den Rücken gedreht. Bestimmt schaffe ich es bald auch anders herum. Davon werde ich euch dann berichten!
 
Viele Grüße und bis dahin,
Euer Louis
 
P.S.: Ich wiege inzwischen ca. 7 kg und bin gut 65 cm groß!


Mein fünfter Monat - oder: Frohe Weihnachten

Hallo liebe Freunde,
was habe ich beim letzten Mal gesagt: bestimmt kann ich mich bis zur nächsten Mail vom Rücken auf den Bauch drehen. Und so ist es! Seit Anfang Dezember drehe ich mich fröhlich herum. Allerdings nur über die linke Seite, womit die Physiotherapeutin gar nicht zufrieden ist. Sie meint, wenn ich mich schon drehe, dann müsste ich mich über beide Seiten gleichwertig drehen, was ich aber (noch) nicht kann. Daher muss ich auch weiterhin zur Physio gehen und zu Hause beim Turnen ordentlich schwitzen. Und das, obwohl ich gar keine schlimme „Banane“ mehr bin.

Auch abgesehen von meinen Dreh- und Turnübungen bin ich ein ganz schön aktives Baby. Sobald ich mich auf den Bauch gedreht habe, stemme ich mich neuerdings auf alle Viere hoch und wippe wild vor und zurück. Manchmal schaffe ich es sogar, ein nahe gelegenes Spielzeug zu erreichen, das ich unbedingt haben will. Und wenn Mama mal kurz den Raum verlässt, findet sie mich eigentlich nie an dem Platz auf der Krabbeldecke, an dem sie mich zurück gelassen hat. Auch in meinem Laufställchen betreibe ich Akrobatik und liege inzwischen am liebsten quer darin.

Meine neue Bauchleidenschaft führt allerdings dazu, dass ich tagsüber überhaupt keine Lust mehr habe zu schlafen. Zwar werde ich beim Ackern auf dem Bauch ordentlich müde und dann auch quengelig, nur schlafen lässt es sich so aufgekratzt eher nicht. Mama und Papa tricksen mich dann oft aus und gehen mit mir spazieren. Im Kinderwagen schlummere ich nämlich meist schnell ein. Und zum Glück schlafe ich nachts auch weiterhin gut.

Ansonsten verbringe ich inzwischen gern Zeit mit anderen Kindern. Mama und ihre Freundinnen beobachten uns immer ganz entzückt, wenn wir gemeinsam auf der Krabbeldecke „spielen“. Ebenso begeistert waren Mama und Papa, als Oma und Opa einen ganzen Abend erfolgreich auf mich aufgepasst haben, während sie auf einer Geburtstagsfeier waren, oder als ich meine zweite Impfung problemlos überstanden habe.

Aber was erzähle ich so viel belangloses Zeug, es ist Weihnachten! Und die Adventszeit hat mich natürlich begeistert. So viele schöne Lichter überall. Im Weihnachtsgottesdienst bin ich auch gewesen. Die viele Musik und das Singen haben mir richtig gut gefallen. Gestern habe ich viele Geschenke bekommen, Mama und Papa hatten auch richtig viel Spaß beim Auspacken. Ich habe während der Zeit lieber geschlafen, nachdem Opa eine Runde mit mir spazieren war. Und das schicke Weihnachtsoutfit, in das Mama mich gesteckt hatte, habe ich gleich um 19 Uhr ruiniert: Windel gesprengt! Naja, was soll‘s. Der Schlafanzug mit Mond und Sternen, den ich als Ersatzoutfit dabei hatte, war schließlich auch irgendwie weihnachtlich.

Doch nun wird es Zeit: Gleich mache ich mich mit Mama und Papa auf zu meiner ersten Weihnachtsrundreise. Ich wünsche Euch allen noch zwei wunderschöne, erholsame und frohe Weihnachtstage und einen super guten Start in das neue Jahr!

Liebe Grüße und bis 2015,
Euer Louis

Mein sechster Monat - oder: rasant!

Hallo Ihr Lieben,

seid Ihr alle gut ins neue Jahr gekommen? Ich ja! Und seitdem überschlagen sich die Ereignisse. Denn in den wenigen Wochen seit meiner letzten Mail habe ich mich zu einem achtzahnigen, krabbelnden Energiebündel entwickelt und halte alle um mich rum ganz schön auf Trab! Mama sagt, in der nächsten Schwangerschaft lässt sie besser die zusätzlichen Vitamine weg. Aber bevor es zu bunt durcheinander geht, fange ich lieber mal vorne an.

Unsere Weihnachtsrundreise fand ich großartig: so viel Action und die vielen lieben Menschen, die sich mit mir beschäftigt haben, toll! Mit Geschenkpapier zu rascheln hat mir am meisten Spaß gemacht, außerdem haben mich die schönen Weihnachtsbaumkugeln fasziniert. Silvester ging es mir allerdings nicht so gut. Ich hatte Fieber und war richtig elendig drauf. Wahrscheinlich wegen meiner Zähnchen, die sich fast alle gleichzeitig durchkämpfen wollten. Inzwischen habe ich acht Stück davon, alle Schneidezähne sind da! Eine ganz schön sabberige Angelegenheit.

Doch der größte Wahnsinn ist, dass ich seit einer Woche krabbeln kann. Hoch auf alle Viere und im Kreuzgang bewege ich mich zwar noch etwas wackelig, aber zielstrebig und mit unbändigem Willen voran. Mama meint, das liegt bestimmt an den guten Pastinaken, die ich am Tag vor meinem ersten Krabbelausflug zum ersten Mal gegessen habe. Kaum drei Löffel feste Nahrung intus, schon ging es los! Dabei hat mich mein erster Brei nicht wirklich begeistert. Inzwischen bin ich allerdings ein guter Kostverwerter und futtere den gesamten Gemüsebrei genüsslich auf. Ab morgen gibt es dann Kartoffeln dazu und bald endlich auch Fleisch, püriert versteht sich. Und zum Zähnewetzen darf ich ab und zu an einem Möhrchen knabbern!

Was habe ich sonst noch erlebt: Mama geht jetzt mit mir zum Babyschwimmen. Abenteurer wie ich bin, finde ich das großartig und plantsche fröhlich im Wasser. Auch auf dem Trockenen koste ich meine neue Mobilität voll aus. So ist es inzwischen eine richtige Herausforderung, mich zu wickeln. Kaum auf dem Wickeltisch drehe ich mich schwupps auf den Bauch und gehe auf Entdeckungsreise. Was da alles Interessantes in den Körben zu finden ist. Wohl oder übel sind Mama und Papa inzwischen Experten drin, mich in Bauchlage aus- und anzuziehen und sich Mätzchen einfallen zu lassen, damit ich mal für einen Moment auf dem Rücken liegen bleibe. Passend zu meinem neuen Actionlevel habe ich ein paar neue Lieblingsspielzeuge: allen voran das rote Sportauto, das immer ein Stückchen weiter fährt, wenn ich es erreicht und mit dem Händchen berührt habe. Oder – echt ostwestfälisch – der schöne Traktor, der Musik und Geräusche macht, wenn ich ihn berühre.

Ansonsten scheuche ich Mama und Papa auch weiterhin täglich mehrfach an die frische Luft: Mittagsschlaf nach wie vor nur im Kinderwagen. Mama sagt, das reicht jetzt langsam. Sie will nun mit mir Mittagsschlaf im Bett üben. Ob sie damit erfolgreich sein wird? Davon berichte ich in meiner nächsten Mail!

Bis dahin viele Grüße,

Euer Louis

P.S.: Mit aktuellen Maßen muss ich Euch leider bis zum nächsten Mal vertrösten. Die U5 steht nämlich erst morgen an.

 

Mein siebter Monat - oder: Abenteuer, ich komme!

Halli hallo zusammen,
 
als erstes muss ich wohl ein Geständnis machen: Mein Bericht, dass das Brei essen nach ein paar Tagen gut geklappt hat, war ein Bluff. Kaum hatte Mama Kartoffeln unter mein Mittagessen gemischt, war es vorbei mit Brei. Ich habe mich strikt geweigert den Mund auf zu machen und Mama konnte mir nur unter Protest etwas hineinschieben. Daher gab es nach mehreren erfolglosen Versuchen erstmal eine Breipause. Einen vorsichtigen Durchbruch hat nun – wie so oft – ein Kompromiss gebracht: Parallel zu meinem Brei bekomme ich jetzt „Fingerfood“. Das finde ich großartig und schiebe mir brav alles in den Mund, was mir angeboten wird: weich gedünstete Möhrchen, Zucchini, Birne, Dinkelstangen oder ein Stück Brötchen mit guter Butter… Lecker! Und parallel zur Selbstversorgung mache ich dann auch brav den Mund für den Brei auf. Mama und Papa sind mit dieser Technik trotz der riesen Sauerei ganz zufrieden. Sie meinen, so lerne ich nebenbei gleich richtiges Essen und kann die verschiedenen Lebensmittel in ihrer eigentlichen Form erkunden. Nur Fleisch gab’s durch die Ehrenrunde noch immer nicht. Vielleicht in zwei Wochen, meint Mama, wenn es bis dahin gut läuft.
 
Fortbewegung ist ohnehin ein gutes Stichwort, denn inzwischen krabbele ich richtig flott, überwinde dabei so manches Hindernis und erkunde die ganze Wohnung. Was für ein Abenteuer! Das süße Baby im Flurspiegel fasziniert mich besonders. Auch ziehe ich mich schon auf die Knie und manchmal auf die Füße hoch. Zum Beispiel an der Couch, in meinem Bettchen oder am Wäschekorb, in den ich bei meinen Kletterversuchen einmal kopfüber hineingepurzelt bin. Inzwischen sitze ich sogar schon ohne Festhalten auf meinen Knien, obwohl ich dabei manchmal noch das Gleichgewicht verliere und hinten rüber kippe. Zum Glück achten Mama und Papa immer darauf, dass ich mir dabei nicht wehtue. Weiterhin großen Spaß bereitet mir übrigens das Babyschwimmen. Letzte Woche war ich mit Onkel Michi im Wasser, so dass Mama Fotos machen konnte. Und endlich ist auch die Physiotherapeutin mit mir zufrieden. Ich drehe mich seit Kurzem alleine über die rechte Seite und auch ansonsten meint sie, ist alles prima. Noch einmal hin, dann ist es geschafft. Mama, Papa und ich sind darüber echt froh – vor allem, weil sich das harte Training ausgezahlt hat!
 
Was habe ich in den letzten Wochen sonst noch so gelernt: Zu Mamas Begeisterung gebe ich ihr nun manchmal Küsschen. Wenn wir schmusen drücke ich ihr ganz fest meinen Mund auf die Wange. Eine feuchte Angelegenheit, meint Mama. Aber sie ist davon trotzdem so bezaubert, dass sie über den vielen Sabber auf ihrer Wange hinweg sieht. Mit meinen Händchen beherrsche ich jetzt die „Fähnchen-Bewegung“ aus dem Lied, so eine Art „winke-winke“. Außerdem schüttele ich seit kurzem den Kopf und mache damit „nein, nein, nein“. Das finde ich sehr lustig und lache mich danach immer kaputt. Mama scherzt, dass sie mir lieber das Nicken beibringen will, damit ich stattdessen „ja, Mama“ machen kann. Apropos beibringen: Das Mittagsschlafprojekt läuft noch. Ehrlich gesagt erst seit dieser Woche konsequent. Immerhin schlafe ich nach einem meist akzeptablen Vorlauf mittags für eine halbe Stunde in meinem Bettchen. Ausbaufähig, aber zumindest ein Anfang. Mal sehen wie sich das in den nächsten Wochen so entwickelt!
 
Bis dahin viele Grüße,
Euer Louis
 
P.S.: Die U5 habe ich übrigens gut gemeistert. Meine Traummaße: Knappe 70 cm und 8.070 g. Allerdings ist das jetzt fast schon wieder einen Monat her…

Mein achter Monat - oder: Alles nur eine Phase!

Hallo Ihr Lieben,
 
kaum zu glauben, doch tatsächlich sind schon wieder vier Wochen rum. Ich bin unfassbare acht Monate alt. 
 
Viel Neues habe ich seit meiner letzten Mail eigentlich nicht gelernt. Das Wichtigste: Ich werde immer sicherer in dem, was ich kann. Das Hochziehen habe ich inzwischen perfektioniert und lehne ausdauernd an Sofa oder Laufstallgitter. Ungewollt umfallen tue ich dabei kaum noch – auch wenn es diese Woche die erste größere Schramme bei einem „Kletterunfall“ gab. Doch meistens kann ich mich aus dem Stand schon ganz gut auf den Popo plumpsen lassen. Das Sitzen klappt spitzenmäßig, am liebsten im Hürdensitz. Doch auch auf den Knien oder mit ausgestreckten Beinchen sitzt es sich super. Ihr seht: Ich bin inzwischen richtig mobil und erkunde die ganze Wohnung. Damit ist auch klar, dass vor mir nichts mehr sicher ist. Mit meinen kleinen Händchen patsche ich liebend gern auf allem herum und untersuche konzentriert, was mir in die Finger gerät. „Nein!“ ist daher so ein komisches Wort, das ich in letzter Zeit immer öfter höre.
 
Ansonsten waren die letzten Wochen (für Mama und Papa) eher von ein paar kleineren Herausforderungen geprägt. So habe ich Mama Anfang des Monats ganz üble Nächte beschert. Bis zu viermal pro Nacht habe ich sie raus geholt und wollte etwas futtern. Das mit dem Essen läuft auch tagsüber noch nicht immer rund. Zwar sind inzwischen zwei Mahlzeiten komplett ersetzt und ich habe heute zum ersten Mal Nachmittags-Obstbrei bekommen, doch immer wieder gibt es Tage – manchmal gleich mehrere hintereinander – an denen ich einfach nicht gut essen will. Zähne putzen und Waschen finde ich auch mega-blöd und beschwere mich dabei lautstark – es sei denn, ich darf selber machen. „Alles nur eine Phase!“, machen sich Mama und Papa immer wieder Mut, wenn ich eine neue Verrücktheit an den Tag lege.
 
Was ist sonst noch geschehen: Bei meinem Besuch in der Großstadt bin ich zum ersten Mal U-Bahn und Bus gefahren. Das war mir noch nicht so geheuer, ganz schön aufregend! Beim Handball bin ich auch ein paar Mal gewesen. Dabei hatte ich einen Heidenspaß, bin fröhlich auf und ab gewippt und habe die spielenden Mannschaften lautstark angefeuert. Überhaupt krakeele ich inzwischen richtig gern in der Gegend herum. Besonders morgens bin ich oft gut gelaunt und erzähle Mama von meiner Nacht, dann auch mal in sanfteren Tönen. Nur verständliche Laute oder Silben kommen dabei noch nicht aus meinem Mund. Auch genieße ich es, wenn wir uns mit anderen Kindern treffen oder wenn mein Cousin zu Besuch ist. Oma kann übrigens super stricken und hat uns im Partnerlook ausgestattet.
 
Die Frühlingssonne habe ich auch schon genossen und das erste Mal draußen gespielt: Kieselsteine erkunden. Sehr aufregend! Doch „Nein!“, in den Mund stecken durfte ich die nicht. Der Frühling und der anstehende Urlaub haben übrigens dazu geführt, dass mein Fuhrpark erweitert wurde: Ich bin nun stolzer Besitzer eines schicken Buggys. Tolles Fahrgefühl, endlich kann man mal sehen, was da draußen so los ist. Auch den Kinderwagen hat Papa inzwischen zum Sportwagen umgerüstet. Das gefällt mir super. Allerdings blendet die Sonne ganz schön in den Augen, was ich überhaupt nicht mag. Daher trage ich bei gutem Wetter nun mit Begeisterung meine coole Sonnenbrille. Nachteil von Sportwagen und Buggy: Das Einschlafen dauert zu Mamas und Papas Leidwesen nun viel länger. Auch im Auto schlafe ich nicht mehr so schnell ein. Was soll ich dazu sagen: eine Phase?! Wir werden sehen!
 
Bis dahin viele Grüße,
Euer Louis

 

Mein neunter Monat - oder: Sonne, Sand und Mee(h)r!

Hallo Ihr Lieben,

ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viel ich in meinem neunten Lebensmonat erlebt habe!

Los ging es Ende März gleich mit einem super aufregenden Wochenende: Zu Omis 60. Geburtstag haben wir ein riesiges Fest gefeiert. Dafür habe ich mich mal so richtig in Schale geworfen und meinen Schlips aus dem Schrank geholt. Den Abend habe ich super gut durchgehalten und hatte sehr viel Spaß. Am liebsten habe ich im Foyer mit meinem Ball gespielt. Doch nicht nur die Feier, auch ansonsten war der Besuch in Detmold super. Im Wohnzimmer habe ich es tatsächlich geschafft, die drei Stufen zum Esszimmer hinaufzuklettern. Auch das Stehen übe ich weiterhin und hangele mich manchmal sogar schon alleine an der Couch entlang. Außerdem plappere ich seit ein paar Wochen neue Silben und mache ba-ba-pa-pa-pa. Mama meint, ich solle doch lieber ma-ma-ma sagen, aber das kann ich noch nicht. Dafür klatsche ich seit neuestem mit den Händchen und schlage auch sonst alles aneinander, was ich zu fassen kriege. Geräusche faszinieren mich nämlich sehr und ich probiere nun bei allem aus, wie es wohl klingt. Super passend zu dieser Leidenschaft, gehe ich mit Mama jetzt zum Musikgarten. Das finde ich großartig und habe dort viel Spaß.

Über Ostern war ich dann mit einer riesigen „Family & Friends-Gruppe“ in Holland am Meer. Die Tage dort habe ich wirklich genossen und hatte riesig Spaß mit den vielen Leuten. Nur in den Nächten habe ich Mama und Papa dann gezeigt, dass das alles doch ganz schön aufregend für mich war. Ich habe furchtbar schlecht geschlafen und früh wach war ich außerdem. Zu Mamas Leidwesen habe ich mich in den letzten Wochen ohnehin zum Frühaufsteher entwickelt. Selten schlafe ich bis 7 Uhr oder länger und manchmal bin ich schon vor sechs wach. Putzmunter erzähle ich dann von meiner Nacht und möchte spielen. Immerhin gut drauf, denkt sich Mama, wenn ich schon so früh wach bin. Nach Ostern haben wir dann mit dem Mittagsschlaftraining begonnen. Es läuft so lala, mal besser mal schlechter. Zum Einschlafen gehört noch immer viel Protest und eigentlich gab es in den letzten Tagen sogar einen Rückschritt, weil ich seit dieser Woche ohne an Mamas Brust zu trinken gar nicht mehr einschlafen möchte (das wird dann wohl meine nächste Trainingseinheit). Dafür habe ich an einigen Tagen nun schon mal 1 ½ oder sogar 2 Stunden geschlafen anstelle der obligatorischen 35 Minuten. Essenstechnisch läuft es inzwischen richtig rund. Meinen Brei futtere ich in allen Geschmackssorten und freue mich, dass ich inzwischen manchmal ein Stück Apfel, Gurke oder Banane zum Knabbern in die Hand gedrückt bekomme. Vorgestern durfte ich sogar von einem ganzen Apfel abbeißen.

Was habe ich sonst noch erlebt: Natürlich habe ich das schöne Wetter genutzt und war viel draußen. Oft spiele ich mit den Nachbarkindern in Nachbars Garten. Dort gibt es sogar eine Babyschaukel für mich, die finde ich super. Außerdem habe ich das erste Mal im Sand gespielt, bin mit Papa gerutscht und unterm Rasensprenger her gekrabbelt. Was für ein Spaß! Auch in der Badewanne bin ich sehr vergnügt. Mama gibt mir immer etwas zu spielen mit ins Wasser und dann plantsche ich los und spritze alles nass. Chaos zu verbreiten finde ich ohnehin super. So räume ich neuerdings in meinem Zimmer die Spielzeugkisten und meine Bücher aus dem Regal und verteile mit größtem Vergnügen den gesamten Inhalt auf dem Fußboden. Damit kann ich mich stundenlang beschäftigen. Ein besonderes Highlight gab es dann noch Anfang dieser Woche: Ich bin mit Mama Zug gefahren. Wie ihr Euch vorstellen könnt, habe ich während der zweistündigen Fahrt nicht einen Moment die Augen zugemacht, sondern habe lieber das ganze Abteil unterhalten. Nächste Woche folgt dann noch ein neues Verkehrsmittel. Am Dienstag geht es mit dem Flieger nach Madeira. Ich bin schon ganz aufgeregt! Wie es uns dort ergangen ist, berichte ich in meiner nächsten Mail.

 

Bis dahin viele Grüße,

Euer Louis

 

Mein zehnter Monat - oder: Crazy Lou auf Entzug!
 
mein zehnter Monat war ein richtig toller Familienmonat: Papa hatte Elternzeit. Wie ich Euch ja schon angekündigt hatte, waren wir ein paar Tage im Urlaub. Madeira ist wirklich eine tolle Insel und auch das Fliegen hat mir überhaupt nichts ausgemacht. Doch trotzdem war der Urlaub erstmal eine ziemliche Herausforderung. Ich hatte nämlich meine erste Kinderkrankheit, das Dreitagefieber. Schon am Anreisetag hatte ich abends plötzlich 39°C und auch die nächsten beiden Tage war ich noch fiebrig. Gegessen habe ich deshalb nicht so toll, zudem war ich ganz schön launisch und wie die Nächte waren könnt ihr Euch sicherlich vorstellen. Mama und Papa waren in den ersten Urlaubstagen fix und fertig. Zum Glück wurde es nach und nach besser und wir haben noch ein paar schöne Tage gehabt. In der Babytrage habe ich mit Mama und Papa die Insel erkundet. Doch mein Lieblingsplatz war unser toller Balkon mit Blick auf den Atlantik, da habe ich mit dem Ball gespielt oder auch in meinem Kinderbettchen, das Mama und Papa manchmal raus gestellt haben. Nur mit meiner Aufstehzeit von 5-6 Uhr Ortszeit habe ich Mama und Papa ganz schön auf Trab gehalten. Schlimmer: Ich habe es dauerhaft dabei belassen und bin jetzt immer zwischen 5.30 Uhr und 6.15 Uhr wach. Dafür werden die Nächte mit mir langsam weniger störungsintensiv. Mama hat mich nämlich auf Entzug gesetzt und ich bekomme jetzt nachts keine Brust mehr. Daher macht das nächtliche Wachwerden keinen Spaß mehr und so lasse ich das halt. Nur morgens gegen 4 Uhr hab ich im Moment noch Hunger. Dann bekomme ich eine Flasche und schlafe noch ein Stündchen. Das lief die letzten Tage ganz gut und ich habe mir fest vorgenommen, dass das auch weiterhin klappt.
 
Ansonsten genieße ich das tolle Frühlingswetter. Fast täglich treffe ich mich mit den Nachbarkindern zum Spielen. Kopfüber klettere ich dann in den Sandkasten, räume die Spielzeugkiste aus, rutsche auf dem Schoß der großen Kinder die Rutsche hinunter oder lasse mich im Anhänger vom Trampeltrecker durch die Gegend kutschieren. Mama sagt, ich bin ein richtiges Outdoorkind. Auch Fahrradfahren finde ich folglich super! Im Kindersitz mache ich es mir bequem und dann geht es los mit meinem schicken Helm.
 
Was gibt es sonst noch Neues: Zum Frühstück bekomme ich jetzt ein richtiges Butterbrot und geschnittenes Obst. Das finde ich super! Meist verputze ich eine ganze Scheibe und trinke dazu reichlich Wasser aus dem Strohhalmbecher, meinem neuen Lieblingstrinkgefäß. Auch habe ich in den letzten Wochen ganz schön was dazu gelernt. Ich habe entdeckt, dass man kleinere Dinge in größere hineinstecken kann. Außerdem hebe ich manchmal mit ausgestreckten Fingern meinen Arm zum Gruß, auch wenn das mit dem Winken noch nicht so klappt. „Sprachlich“ geht es ebenfalls voran: Ich gebe jetzt ein ausgedehntes „Neeeeeiiiiin“ von mir und schüttele mit dem Kopf, wenn es etwas zu verneinen gibt oder wenn Mama und Papa „nein“ gesagt haben. Auch ein wunderbares „Eeeeeeiiiiii“ ertönt von mir mehrmals täglich. Nur passen Wort und Tat dabei noch nicht so ganz zusammen. Anstatt mein Gegenüber liebevoll zu streicheln, patsche ich fröhlich in den Gesichtern herum während ich „Eeeeeeiiiii“ sage. Mama meint, ich müsse schon noch etwas zärtlicher werden, sonst wird das nix mit den Mädels. Doch da mache ich mir keine Sorgen. Gleichzeitig bin ich nämlich Prinz Charming. Ich lege den Kopf auf die Seite, setzte mein schönstes Lächeln auf und strahle über das ganze Gesicht. Wer soll mir da noch widerstehen können? Zur Sicherheit verteile ich an junge Damen auch liebevoll Küßchen und umarme sie innig. Und mein maschinengewehrartiges „hahahahahaha“ und „hehehe“ ist ebenfalls ein Renner.

Doch andererseits finde ich das Zunge Herausstrecken super. Auch kann ich inzwischen ganz schön bockig sein und lauthals krakeelen, wenn ich etwas nicht möchte. Ihr würdet niemals glauben, wie grimmig ich gucken kann, hätte Mama das nicht fotografiert. Doch zum Glück bin ich meist gut drauf. Fröhlich hüpfe ich nach wie vor auf Mamas oder Papas Arm auf und ab, hüpfe im Hocken und inzwischen federe ich sogar stehend aus den Knien. Wenn es arg zu wild wird, nennt Mama mich „Crazy Lou“.
 
Was ich mir für die nächsten Wochen Verrücktes ausgedacht habe? Davon erzähle ich Euch in meiner nächsten Monatsmail.
 
Bis dahin viele Grüße,
Euer Louis

Mein elfter Monat - oder: "Dis"

Hallo Ihr Lieben,
 
mir tut der Kiefer weh! Der erste Backenzahn ist durch (den könnt ihr auf dem Bild, auf dem ich so doll lache, unten rechts blitzen sehen), vom zweiten schauen schon die Spitzen raus und mindestens zwei weitere sind ebenso unterwegs wie drei Eckzähne. Dass ich trotzdem fast die ganze Zeit gut drauf bin und selbst die Nächte erträglich sind, ist Mama und Papa ein Rätsel. Aber die beiden haben ja eh schon festgestellt, dass ich ganz schön hart im Nehmen bin. So hatte ich diesen Monat meine erste blutige Lippe, das erste Mal Nasenbluten und die erste aufgeschrappte Nase. Keine Sorge, ihr müsst nicht das Jugendamt anrufen! Manchmal krabbele ich einfach zu schnell. Dann kommt der Arm nicht hinterher und ich lande auf der Nase.
 
Ansonsten habe ich seit meiner letzten Mail so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Wichtigste Ereignisse für Papa: Ich durfte meine erste Bratwurst probieren und eine Kostprobe von Mamas Schnitzel gab es vorgestern auch! Ich muss wohl nicht extra betonen, dass mich mein Gemüse an diesen Tagen nicht sonderlich interessiert hat, oder? Auch sonst lerne ich immer mehr Köstlichkeiten kennen, z.B. die babygerechten Muffins, die ich nachmittags jetzt manchmal bekomme. Am liebsten vertilge ich die bei schönem Wetter mit den Beinchen baumelnd auf der Treppe vorm Haus. Ihr seht, ich bin schon groß! Folglich wollte ich gestern auch zum ersten Mal die Gabel selber halten. Ergebnis: Ich bin ein Naturtalent und habe das, was Mama mir aufgespießt hat, zielsicher in meinen Mund bugsiert.
 
Darüber hinaus habe ich mich – insbesondere beim Essen – zum großen Grimassenschneider entwickelt. Wenn ich etwas Neues in den Mund gesteckt bekomme oder etwas Neues ausprobiere, ziehe ich die Augenbrauen oft so eng zusammen, dass einem angst und bange wird. Und noch etwas ist beim Essen und auch sonst im Alltag neu: Ich zeige zielsicher auf das, was ich haben möchte. Und wehe, ich bekomme etwas Falsches. Dann schimpfe ich lautstark und unerbittlich so lange, bis das Gewünschte bei mir ankommt. Ohnehin habe ich „sprachlich“ wohl den größten Sprung im letzten Monat gemacht. Omi sagt, ich halte inzwischen ganze Volksreden. Neben vielen unterschiedlichen Lauten ist inzwischen auch ein klares „mamama“ dabei. Besonders begeistert waren Mama und Papa, als ich beim Winken an der Tür letztens zum ersten Mal „dis“ (=Tschüß) gesagt habe. Winken kann ich jetzt übrigens auch richtig toll und außerdem spiele ich gern mit den anderen „Kuckuck“ – zum Beispiel versteckt ich mich dann hinter meinem Lätzchen, bevor ich wieder zum Vorschein komme.
 
Auch motorisch geht es weiter voran. „Aus Versehen“ stehe ich manchmal für einen kurzen Moment frei. Zum Beispiel, wenn ich an der Couch gelehnt in die Hände klatsche oder Spielzeug aneinander schlage. Dann vergesse ich glatt, mich festzuhalten. Nur am Laufen habe ich überhaupt noch kein Interesse. Sobald es darum geht stehend einen Schritt vorwärts zu tun, setze ich mich lieber schnell auf den Popo oder die Knie und krabbele davon. Stattdessen tanze ich lieber – meine neue Leidenschaft. Sobald meine Lieblings-Kinder-CD ertönt, fange ich an auf den Knien zu wippen und mit den Ärmchen zu rudern. Manchmal singe ich sogar mit zur Musik. Meine Qualitäten als Tänzer werden nur noch davon getoppt, dass ich mich zum größten Küsser aller Zeiten entwickelt habe. Sobald ich beim Umziehen auf dem Wickeltisch angelehnt an Mama stehe, drücke ich ihr dicke Küsse auf die Wange. Ich sag Euch, so kommt man im Leben voran, denn Mama ist dann immer ganz betört. Aber auch sonst sammele ich fleißig Pluspunkte, z.B. wenn ich Mama beim Staubsaugen oder Spülmaschine ausräumen oder Papa beim Getränke kaufen helfe. Nur wenn ich mal wieder in den Wäschekorb klettere und die gefalteten Sachen hinaus werfe oder die Schubladen im Kinderzimmer komplett ausräume, ist Mama nicht so begeistert. Dann muss ich ihr besser schnell einen Kuss geben. Omi sieht das übrigens lockerer. Bei ihr durfte ich in der Küche sogar in die große Schublade klettern und alle Töpfe ausräumen.
 
Ansonsten geht rapide schnell Mamas und meine Zeit Zuhause zu Ende. Letzte Woche waren wir schon zum ersten Elternnachmittag in der Kita. Ich durfte mit und habe mich schon mal gründlich umgesehen. Hat mir gut gefallen! Ich denke, das wird spitze. Bald gibt es einen richtigen Kennenlern-Nachmittag. Wie mir der gefallen hat, berichte ich Euch in meiner nächsten Mail.
 
Bis dahin viele Grüße,
Euer Louis
 
P.S.: Endlich kann ich auch mal neue Daten liefern, denn am Montag war ich bei der U6. Angeblich bin ich 75cm groß und wiege 9.450g. Auch sonst entwickele ich mich laut Kinderärztin ganz prima.

Mein zwölfter Monat - oder: Der Ernst des Lebens

Hallo Ihr Lieben,
 
ab heute wird in Jahren gerechnet, es ist mein erster Geburtstag! Könnt Ihr glauben, wie schnell das Jahr vergangen ist? Unfassbar! Geburtstag zu feiern finde ich super. Alles ist so toll dekoriert und es stehen jede Menge Geschenke auf meinem Geburtstagstisch. Wobei die mich am Anfang ehrlich gesagt gar nicht sonderlich interessiert haben. Viel toller fand ich die Luftballons, mit denen ich erstmal ausgiebig gespielt habe, bevor Mama und Papa mich für das erste Geschenk begeistern konnten. Obwohl es noch recht früh ist, war mein Tag schon ganz schön aufregend, denn schon vor 9 Uhr hatte ich die ersten Gäste. Weiter geht es heute Nachmittag mit einem großen Geburtstagskaffee und abends wird gegrillt.
 
Doch nach dem großen Fest beginnt für mich nun bald der Ernst des Lebens. Noch drei Wochen, dann bin ich ein Kindergartenkind. Aber erstmal machen Papa und ich uns noch ein paar schöne Männertage, denn Mama muss ab August wieder arbeiten, während Papa seinen zweiten Monat Elternzeit hat. Und wenn die Schließzeit in der Kita vorbei ist, macht er mit mir dort die Eingewöhnung. Davor mache ich mich nicht bang. Ich war nämlich schon zu einem Kennenlernnachmittag in meiner Kindergartengruppe und das hat mir richtig Spaß gemacht. Ich habe die ganze Zeit mit der netten Erzieherin gespielt. Mama und Papa waren währenddessen ziemlich überflüssig und haben sich ehrlich gesagt ganz schön gelangweilt.

Überhaupt bin ich inzwischen schon richtig geübt darin, mich „abgeben zu lassen“. Bei unserer netten Nachbarin und meinen Freunden von gegenüber war ich schon ein paar Mal alleine, bei Oma und Opa sowieso und jetzt bin ich zum ersten Mal alleine bei Oma und Opa eingeschlafen, während Mama und Papa bei einer Hochzeit waren. Hat super geklappt.

Mit Omi und Opi verbringe ich furchtbar gerne meine Zeit. Am liebsten morgens, wenn sie zu Besuch sind oder wir gemeinsam unterwegs sind und sie mich früh holen, damit Mama und Papa noch schlafen können. Ihr seht, „fremdeln“ ist für mich ein Fremdwort. Vielmehr stürze ich mich in die Arme aller netten Menschen, die in meiner Nähe sind – am liebsten in die Arme schöner Frauen, ist ja klar. Ich bin und bleibe Charmeur und Schmuser.
 
Ansonsten habe ich mich in den letzten Wochen zum Verkleidungskünstler entwickelt. Wäschekörbe ausräumen gehört nach wie vor zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, gern dekoriere ich mich dann auch schon mal mit dem einen oder anderen T-Shirt. Ansonsten sind Kartons meine neue Leidenschaft. Da kann man so herrlich hinein klettern. Ein weiteres neues Spiel, das mir riesig Spaß macht ist „Wo ist die Nase?“ „Daaaa ist die Nase“ – und ich zeige dann ganz kompetent auf Mamas oder Papas Nase. Meine eigene finde ich noch nicht so richtig, aber das wird schon noch. Ansonsten ist „Kuckuk“ zu spielen nach wie vor ebenso Dauerbrenner wie Ballspiele. Und während Mama beim Sport schwitzt mache ich es mir ganz entspannt im Kinderwagen bequem und futtere einen Apfel. Sollen die Mütter bei den Runden im Park doch alleine Schwitzen. An den heißen Tagen habe ich meine Zeit lieber im Pool- und Plantschbecken verbracht.
 
Außerdem versuche ich immer öfter Wörter und Geräusche nachzuahmen. Neben „dis“ (=Tschüß, Ihr erinnert Euch?) übe ich jetzt ein „hatschi“, was Papa aus Spaß immer sagt, wenn er an einer Blume riecht. Ein sauberes „Mama“ bringe ich inzwischen ebenso zustande wie ein „Bapa“. Außerdem mache ich neuerdings immer öfter Autogeräusche nach und mache „mmmmmmmmmmm“, wenn ein Fahrzeug vorbei fährt. Auch finde ich es furchtbar lustig Leute nachzuahmen, wenn sie gehustet haben, oder manchmal äffe ich Mama nach, wenn sie laut lacht.

Das Laufen interessiert mich dafür nach wie vor noch nicht so wirklich. Zwar ziehe ich mich immer öfter in den Stand hoch und hangele mich an Gegenständen entlang, doch der Schritt nach vorn reizt mich – selbst assistiert – überhaupt nicht. Und eigentlich ist es auch kein Wunder, dass ich derzeit keine Kapazitäten zum Laufen lernen übrig habe. Neben meinen Sprachübungen bin ich nach wie vor voll mit dem Zahnen beschäftigt. Drei Backenzähne und drei Eckzähne sind durch, die jeweils letzten in dieser Reihe kann man schon durchblitzen sehen. Bis ich in die Kita komme, habe ich also voraussichtlich 16 Zähne. Bei dieser Zahnpracht kann ein Zahnarztbesuch nicht schaden, habe ich mir gedacht, und war vor zwei Wochen mit Mama beim Zahnarzt. Das fand ich ausgesprochen interessant. Immerhin durfte ich mir alles ganz genau angucken und sogar mit einem Spiegel spielen. Als Mama an der Reihe war habe ich auf ihrem Schoß gesessen und mir alles ganz genau aus der Nähe angeschaut. Ihr seht, die letzten Wochen waren wieder ganz schön aufregend!
 
So, Ihr Lieben, und nun müsst ihr tapfer sein. Das heutige Kapitel ist das letzte in der Reihe. Wenn ich demnächst Vollzeit Kindergartenkind bin, habe ich einfach keine Zeit mehr für regelmäßige Berichte. Es war ein schönes Jahr mit Euch!
 
Macht es gut und viele Grüße,
Euer Louis

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